Eine Pressemitteilung der ebwo AöR:
Die Herstellung von Qualitätskompost aus Bioabfall wird für deutsche Entsorgungsbetriebe durch zu hohe Störstoffanteile zur Mammutaufgabe. Die erstmalige bundesweite Tonnenkontrollaktion “wirfuerbio” ist beendet. Unter dem Motto „Dein Biomüll ist wichtig für’s Klima!“ wurden in mehr als 50 Kreisen und Städten, und so auch in Worms die Tonnendeckel hochgeklappt. In den vergangenen 3 Wochen wurden in Worms über 15.000 Biotonnen kontrolliert und davon 693 Biotonnen stehen gelassen. In ganz Deutschland wurden über 334.000 Tonnen kontrolliert, davon fielen über 15.000 Tonnen bei den Kontrollen auf und wurden stehen gelassen. Denn in ihnen fanden sich diverse Inhalte, die dort nichts zu suchen haben. Notwendig wurde die Kontrollaktion, weil die Herstellung von Qualitätskompost aus Bioabfall für deutsche Entsorgungsbetriebe durch zu hohe Störstoffanteile immer schwieriger wird.
Obst- und Gemüsereste, verdorbene Lebensmittel, Rasenschnitt – all das landet in der Biotonne. Leider landen auch immer mehr Störstoffe – allen voran Plastiktüten und vermeintlich kompostierbare Plastiktüten – in der Biotonne.
Insgesamt wurden in den vergangenen drei Wochen etwa 15.000 Behälter in Worms kontrolliert. 4,6 Prozent konnten nicht geleert werden. Dies repräsentiert den bundesweiten Durchschnitt, der ebenso bei 4,6 Prozent nicht geleerter Tonnen liegt.
Die ebwo AöR zieht ein positives Fazit.
Das Feedback aus der Bevölkerung war überwiegend positiv und verständnisvoll. „Insgesamt ist das Trennverhalten der Bürgerinnen und Bürger erfreulich, leider gibt es aber immer wieder Ausnahmen. Wir wollen das Trennverhalten positiv beeinflussen und mit den Stichprobenkontrollen aufklären, nicht bestrafen. Es gab viele Gespräche mit Bürgern, die es zukünftig richtig machen wollen und die Kontrollaktion zum Anlass für Änderung des eigenen Verhaltens angenommen haben. Allen war klar, dass nur aus sauberen Bioabfällen auch sauberer Kompost für die Landwirtschaft hergestellt werden kann“, betont Anja Näpfel, Abteilungsleiterin der Abfallberatung bei der ebwo AöR. Die Tonnenkontrollen werden auch weiterhin fortgeführt.
Biomüll ist wichtig für’s Klima: Das Problem Störstoffe in Zahlen
Aus Biomüll wird Bioenergie und Kompost. Bei einer Quote von 4,6 Prozent nicht geleerter Tonnen pro Jahr lassen sich – auf das Jahr gerechnet – 69.000 weniger Menschen mit Energie aus Bioabfall versorgen. Bei dieser hohen Quote nicht geleerter Tonnen werden pro Jahr 92.000 t weniger Kompost produziert und der Bedarf an nitratreichen Düngemitteln steigt. Für den CO2-Ausstoß bedeutet das ein Plus von 25.600 t. Durch die richtige Mülltrennung würde dies verhindert und mehr Energie aus Bioabfall gewonnen werden. Jeder kann einen Beitrag zum Klimaschutz leisten! Zur stofflichen Verwertung muss der Bioabfall frei von Störstoffen sein.
Bioabfallsammlung im Haushalt: So geht’s richtig.
Bioabfälle sollten im besten Fall lose in einem dafür vorgesehenen Behälter gesammelt und direkt – ohne Plastiktüte bzw. kompostierbare Plastiktüte – in die Biotonne entleert werden. Wer seinen Bioabfall dennoch in einer Plastiktüte sammeln möchte, kann den Inhalt in der Biotonne entleeren und die Plastiktüte im Anschluss in den Restmüll geben. In den meisten Fällen steht die Restmülltonne direkt neben der Biotonne. Deutlich einfacher und nachhaltiger sei es Zeitungspapier oder Papiertüten zu verwenden.
Die ebwo AöR hat auf die Nachfragen der Bürgerschaft reagiert und bietet inzwischen auch kostengünstige Papiertüten für die Biosammlung an. Die Papiertüten können bei der?ebwo?AöR-Verwaltung und in den Büros der Ortsvorsteher:innen (nicht Horchheim, Leiselheim, Ibersheim) für 10 Tüten für 1,- € erworben werden.
Geeignet sind außerdem alle Papiertüten, die zu 100 Prozent aus Papier bestehen und kompostierbar sind. Machen Sie mit und halten Sie Ihre Biotonne frei von Plastiktüten, Glas und allen weiteren Störstoffen.
Mehr Information zur Sammlung von Bioabfall und zur Tonnenkontrollaktion in Worms erhalten Sie unter www.ebwo.de unter der Rubrik „Bioabfall“.