Die Zahl der Corona-Neuinfektionen schnellt täglich weiter nach oben. „Die Lage ist ernst, ja dramatisch – und die beschlossenen Corona-Maßnahmen sind hart, aber notwendig“, sagt die CDU-Landtagsabgeordnete Stephanie Lohr mit Blick auf die Sondersitzung des Landtags am Freitag. Ebenso schaut Lohr, die auch Ortsvorsteherin in Abenheim ist, auf die Maßnahmen in Worms: „Die Entscheidung, die größeren Weihnachtsveranstaltungen in den Vororten abzusagen, tut uns Ortsvorstehern natürlich weh“. Diese Veranstaltungen hätten immer ein besonderes Gewicht. Die Abenheimer Adventsfenster etwa seien ein großes Gemeinschaftsprojekt, deren Erlös der Jugendarbeit im Ort zugutekomme. Im Fokus stehe aber jetzt der Gesundheitsschutz der Menschen, vor allem der Schutz derjenigen, die zur Corona-Risikogruppe gehören.
„Jeder einzelne ist gefragt!“, appelliert Lohr. Es gelte erneut Infektionsketten zu unterbrechen, um das Ansteigen der Infektionszahlen in den Griff zu bekommen. Die kommenden Novemberwochen seien entscheidend. Lohrs Empfehlung dabei heißt: „Zusammenhalten, Abstand halten und Unterstützung leisten!“. Dazu gehöre auch, regional einzukaufen, und Bestellangebote anzunehmen, „und bei den Weihnachtsgeschenken auch an unsere Kunst und Kultur zu denken und beispielsweise einen Gutschein für Kino, Theater und Veranstaltungen zu kaufen.“
Trotz allem ist Lohr zuversichtlich gestimmt. Sie sieht gute Chancen, dass die Maßnahmen greifen: „Wir haben im Frühjahr gezeigt, dass wir Wormser das können, dass wir solidarisch sind – und darauf baue ich jetzt auch!“ Die Politik habe in den kommenden Wochen die Aufgabe, die Einschränkungen und Wirkungen immer wieder auf den Prüfstand zu stellen. Wenn Entscheidungen angepasst werden, dann müsse das gut erklärt werden. Das gelte im Fall von Lockerungen ebenso wie für weitere Einschränkungen.
Lohr spricht von „schwierigen Abwägungsentscheidungen“, die in der Bund-Länder-Schalte beschlossen wurden. Aber die Maßnahmen der Bundesregierung und der Länder seien notwendig, um Leben zu retten. Lohr begrüßt es, dass im Bereich ‚Bildung‘ Schulen und Kitas geöffnet bleiben und dass vonseiten der ‚Wirtschaft‘ beispielsweise der Einzelhandel nicht schließen muss. „Dennoch sind die Einschränkungen für jeden von uns einschneidend, besonders im Freizeitbereich: für Gastronomen, Theater- und Kinobetreiber, Kulturschaffende, Fitnessstudios, Vereine und für viele mehr.“
Lohr begrüßt auch die Hilfe des Bundes: Unternehmen, die besonders von den neuen Corona-Maßnahmen betroffen sind, können große Teile ihres Umsatzes vom Bund ersetzt bekommen – bis zu 75 Prozent sollen erstattet werden. Die Wormser Abgeordnete will die Landesregierung aber nicht aus der Pflicht nehmen: Diese sei gefragt, sollte es weiteren Bedarf geben. „Wir als CDU-Fraktion sagen eindeutig: Wenn der Staat Schließungen verordnet, müssen die Betroffenen entschädigt werden!“
Bei der Ausgestaltung der finanziellen Hilfen komme es nun darauf an, dass diese zeitnah und unkompliziert an die betroffenen Unternehmen ausgezahlt würden. Dieser enorme Kraftakt könne nur gelingen, wenn alle staatlichen Ebenen sich daran beteiligen.