Eine Pressemitteilung von Bündnis 90/Die Grünen Worms Alzey:

Kandidaten für Land- und Bundestag von Bündnis 90 / Die Grünen werben für stärkeren Austausch und Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft, Naturschutzverbänden und Imkern in Rheinland-Pfalz

Der Klimawandel verschärft Probleme in der Landwirtschaft mit rasender Geschwindigkeit. Durch die höheren Temperaturen steigt der Druck von Schadinsekten, die die Pflanze direkt schädigen oder als Krankheitsüberträger Pflanzenkrankheiten verbreiten können. Die Landtagskandidat*innen von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Katharina Schmitt (Worms), Jean Sebastien Larro (Alzey) und der Direktkandidat für die Bundestagswahl Christian Engelke stellen nach einem kritischen und konstruktiven Dialog mit Dr. Christian Lang, der als Geschäftsführer den Verband der Hessisch-Pfälzischen Zuckerrübenanbauer vertritt, viele Gemeinsamkeiten in den Positionen fest.

Der Verband der Hessisch-Pfälzischen Zuckerrübenanbauer investiert viele Ressourcen, „Wir wollen umweltschonende und dabei gleichzeitig praxisgerechte Alternativen zum chemischen Pflanzenschutz erforschen und zur Praxisreife entwickeln“, erklärt Lang in einer Video-Konferenz auf Einladung der GRÜNEN. Die GRÜNEN betonen gemeinsam mit dem Verband, dass es deutlich höhere Mittel von Bund und Land für die Erforschung biologischer und umweltverträglicher Methoden der Schädlingsbekämpfung geben muss. Vor diesem Hintergrund bekennen sich beide Gesprächspartner uneingeschränkt zum Bienenschutz: In einer zukunftsfähigen Landwirtschaft dürfen keine Mittel zum Einsatz kommen, die Bienen schädigen, bzw. muss ein Mitteleinsatz so erfolgen, dass eine Bienenschädigung ausgeschlossen wird.

Gemeinsam stellen sie fest:

  • Die Bundespolitik muss die regionale Lebensmittelproduktion stärken und entsprechend honorieren.
  • Die Erreichung der Klimaziele ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe mit höchster Priorität. Den Bäuerinnen und Bauern wird durch eine Zunahme extremer Wetterereignisse oder Schädigungen durch neue Pflanzenkrankheiten, die infolge des Klimawandels auftreten, die Existenzgrundlage entzogen.
  • Es muss eine Zunahme der Forschungsgelder für umweltverträgliche und nachhaltige Schädlings- und Krankheitsbekämpfung geben. Die Förderung von Anbauversuchen, um resistente und tolerante Sorte sowie biologische Bekämpfungsmethoden zu finden, muss intensiviert werden.

Die Zuckerrübe ist eine kulturprägende Pflanze, die unser Rheinhessen mit seinen Rüben und Reben auszeichnet. Als wichtiges wirtschaftliches Standbein der LandwirtInnen trägt sie dazu bei, dass Höfe erhalten und Arbeitsplätze gesichert werden. Mit einer grünen Agrarpolitik möchten die GRÜNEN dazu beitragen, dass das auch in Zukunft so möglich sein wird.

Es ist wichtig, den Dialog der Beteiligten in der Landwirtschaft und im Umweltschutz zu verbessern, um Konflikte gemeinsam zu lösen.

Christian Engelke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) betont: „Wir brauchen eine völlig andere Agrarpolitik. Frau Klöckner und ihre CDU setzen die Bäuerinnen und Bauern den Kräften eines globalisierten Agrarmarktes aus, ohne gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die Einhaltung von Qualitätsstandards beim Umweltschutz auch entsprechend bezahlt werden. Dass die verfehlte Agrarpolitik auf Bundesebene der letzten Jahrzehnte dazu geführt hat, dass sich mittlerweile Bauern und Naturschützer am Ackerrand gegenüberstehen und beschimpfen, muss endlich aufgelöst werden.“

Jean Sebastien Larro (BÜNDNIS 90/ Die GRÜNEN) ergänzt: „In meinen zahlreichen Gesprächen mit Landwirt*innen und Winzer*innen konnte ich feststellen: Vielen sind der Erhalt der Artenvielfalt und der Klimaschutz auch sehr wichtig und sie würden gern ihren Teil dazu beitragen. Dazu müssen wir die Förderung der Agrarumweltmaßnahmen attraktiver und flexibler gestaltet werden. Wir brauchen eine Agrarpolitik, die es unseren Landwirt*innen und Winzer*innen ermöglicht, Ökonomie und Ökologie in Einklang zu bringen und gut für unsere Lebensgrundlagen Boden, Wasser, Luft und gesunde Lebensmittel zu sorgen.“

Dr. Christian Lang gibt dabei zu bedenken: „Wenn wir Fortschritte für die Umwelt erzielen wollen, müssen wir mehr Wissen und neue Methoden entwickeln. Aber gleichzeitig müssen wir auch anerkennen, was schon verbessert wurde bzw. wo man auf einem guten Weg ist. Wer statt Dialog auf Konfrontation oder falsche Fakten setzt, zerstört das Erreichte und verhindert Fortschritt für Umwelt und Bauern.“ Der Verband stehe seit Jahrzehnten für transparente und wissenschaftlich begründete Weiterentwicklung in Richtung mehr Nachhaltigkeit des Anbaus und der Zuckerproduktion in Offstein. Die Zuckerrübe biete für die Bewältigung des Klimawandels und Biodiversität viele Vorteile. Wenn man den Regenwald schützen wolle, müsse man die Produktion unseres Zuckers hier erhalten.

Katharina Schmitt betonte abschließend: „Neben dem sehr guten Dialog, den wir mit Naturschützer*innen und Imker*innen pflegen, ist es wichtig, für gegenseitiges Verständnis zu werben. Die Grünen stehen für eine Agrarpolitik, die die ökonomische Zukunft der Höfe und die Förderung der Biodiversität und des Artenschutzes miteinander vereint.“

Foto: Michael Fischer