Stephanie Lohr (CDU) bewirbt sich um das Amt als Bürgermeisterin
Nach dem Job des Oberbürgermeisters ist der des ersten Beigeordneten für das Dezernat II, sprich des Bürgermeisters bzw. der Bürgermeisterin, die zweitwichtigste Stelle, die die Stadt Worms zu vergeben hat. Nachdem der Sozialdemokrat Timo Horst für das Dezernat III seinen Hut in den Bewerbungsring warf, folgt ihm nun die Christdemokratin Stephanie Lohr, um sich für das Dezernat II zu bewerben.
Sag niemals nie
Medienwirksam teilte die Wormser CDU diese Entscheidung per Pressemitteilung mit, illustriert mit einem Foto, auf dem sie symbolträchtig von prominenten Wormser Parteikollegen, allen voran Oberbürgermeister Adolf Kessel, unterstützt wird. Es war schon eine kleine Überraschung, als die CDU Lohrs Bewerbung bekanntgab, hatte sie doch kurz zuvor etwaige Gedankenspiele noch dementiert. Nachdem das Ergebnis der Landtagswahl eine erneute Legislaturperiode ausschloss, stand für die studierte Volljuristin fest, dass sie wieder in den beruflichen Alltag bei den Technischen Werken Ludwigshafen zurückkehren wird. Doch frei nach dem Motto „Sag niemals nie!“, kam nun alles anders. In der Pressemitteilung erklärte Stephanie Lohr, dass sie für diese Entscheidung erst mal Zeit benötigte. Noch bis Mitte März habe sie mit aller Kraft für ihr Mandat als Landtagsabgeordnete gekämpft. Erst danach sei es für sie darum gegangen, sich neu auszurichten. „Am Ende war für mich entscheidend gewesen, dass ich meine Heimatstadt liebe, einen Beitrag zu ihrer Zukunft leisten möchte und die fachlichen Voraussetzungen dazu habe“, sagt die 37-jährige selbstbewusst.
Es wäre mir eine Ehre, Bürgermeisterin zu werden
Erste fachliche Erfahrungen sammelte sie diesbezüglich in der Zeit von 2009 bis 2014 im Wormser Stadtrat. Nachdem Adolf Kessel 2019 aus dem Landtag ausschied, um das Amt des Oberbürgermeisters zu übernehmen, nahm sie auf dessen Stuhl im Landtag Platz. Zugleich wurde sie zur Kreisvorsitzenden der CDU Stadt Worms und zur Ortsvorsteherin in Worms-Abenheim gewählt. Lohr sagt über sich selbst: „Ich bin Kreisvorsitzende, Ortsvorsteherin, Vereinsmensch, Feuerwehrfrau und in meiner Heimatstadt tief verwurzelt“. Aus all diesen Gründen könne sie aus ganzem Herzen und mit voller Überzeugung sagen: „Es wäre mir eine Ehre, Bürgermeisterin von Worms zu werden!“ Sich des Umstandes bewusst, die erste Frau in Worms zu sein, die diesen intensiven Job begleitet, erklärt Stephanie Lohr: „Ich möchte Vorbild für Frauen sein und Mut machen, Chancen zu ergreifen und Verantwortung in der Gesellschaft und in der Politik zu übernehmen“. Dennoch ist ihr wichtig zu betonen, dass sie keinen Frauenbonus bekommen will, vielmehr unterstreicht sie den Anspekt, die richtigen Qualifikationen mitzubringen. Zugleich steht ihre Bewerbung aber auch für eine politische Verjüngung, der den Altersschnitt im Stadtvorstand, dem sie angehören würde, deutlich drückt.
Am 7. Juli wird gewählt
Dem Bürgermeister bzw. der Bürgermeisterin unterstellt ist das Dezernat II, Ordnung und Sicherheit, einschließlich der Entsorgungsbetriebe. Sicherheit, gesellschaftlicher Zusammenhalt, soziale Gerechtigkeit und Zivilcourage seien Themen, die sie immer geprägt hätten, erklärt die engagierte Wormserin und ergänzt: „Ich möchte, dass die Menschen sich hier in Worms sicher- und wohlfühlen, sich in die politischen Diskussionen einbringen und am gesellschaftlichen Zusammenleben aktiv teilnehmen.“ Worte, die sich letztlich an Taten messen lassen müssen. Am 7. Juli entscheidet der Stadtrat über die Bewerbung der Christdemokratin. Sollte sie gewählt werden, würde sie am 1. November 2021 die Nachfolge des Amtsinhabers Hans-Joachim Kosubek antreten. Der verabschiedet sich wiederum in den Ruhestand.