Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:
Immer öfter und in viel zu großen Mengen finden sich im Bioabfall Plastiktüten. Der gesamte Störstoffanteil im Bioabfall beträgt mittlerweile bis zu 3,5 Prozent. Um diese Störstoffe im Bioabfall nachhaltig zu minimieren und die Qualität der aus Bioabfall gewonnen Komposterde zu verbessern, ist die Entsorgungs- und Baubetrieb AöR der Stadt Worms (ebwo AöR) im Oktober 2021 der bundesweiten Umweltkampagne „WIR FÜR BIO“ beigetreten. Gemeinsam kämpft die ebwo AöR mit mehr als 70 weiteren öffentlich-rechtlichen Entsorgungsbetrieben gegen Plastik im Bioabfall und für Umweltschutz.
Mithelfen!
„Abfallwirtschaft und Klimaschutz hängen eng zusammen. Umweltschutz beginnt zuhause. Durch die saubere Sammlung von wertvollem Bioabfall – frei von Störstoffen – kann jeder Einzelne dazu beitragen, dass Bioabfall der Kreislaufwirtschaft zugeführt und nicht verbrannt wird. Wir erzeugen aus Bioabfall grüne Energie in Form von Strom und Komposterde. Das größte Problem sind die vielen Plastiktüten“, betont Hans Gugumus, technischer Vorstand der ebwo AöR.
Das Problem Plastik, Plastiktüten und „kompostierbare“ Plastiktüten im Detail
Plastikverpackungen und Plastiktüten gehören nicht in die Biotonne, denn in Mikroplastik zerfallen, kann Plastik nicht mehr ausreichend aus dem fertigen Rohkompost gesiebt werden. Die kleinen Plastikteile landen so auf den Äckern, werden ins Grundwasser gespült, gelangen ins Meer und damit unweigerlich in unsere Nahrungskette.
„Kompostierbare“ Plastiktüten werden in den Anlagen der Zentralen Abfallwirtschaft Kaiserslautern (ZAK), in der auch die Bioabfälle aus Worms zu Kompost verarbeitet werden, nicht sicher vollständig biologisch abgebaut und gehören deshalb nicht in den Bioabfall!
„Leider sind viele Produkte unter dem Etikett „kompostierbar“ auf dem Markt, die in unserer Anlage nicht funktionieren. Das bedeutet, dass weder für den Verbraucher noch für den Erfasser noch für uns als Behandler eine Möglichkeit besteht, die zugelassenen von den nicht zugelassenen zu unterscheiden“, erklärt ZAK-Vorstand Jan Deubig.
Je sauberer der Bioabfall in unserer Biotonne landet, desto hochwertiger ist der Biokompost für die Landwirtschaft. Wir wollen störstofffreien Bioabfall und funktionierende Anlagen für mehr Bioenergie und saubere Komposterde. Dafür brauchen wir die Hilfe unserer Bürger/innen. Mit der Kampagne „WIR FÜR BIO“ wollen wir die Menschen erreichen und zum Mitmachen animieren, denn ohne sie geht es nicht.
Mit Hilfe von Tonnenaufklebern und Flyern ist das Thema „Kein Plastik in die Biotonne“ stetig präsent. Mittlerweile wurden auch einige Abfallfahrzeuge der ebwo AöR mit dem Kampagnenmotiv bestückt. Auf der Kampagnenwebseite, www.wirfuerbio.de/ebwo, gibt es Antworten auf häufig gestellte Fragen, Tipps und Tricks zur richtigen Mülltrennung sowie Hintergrundinformationen. Informationen sind selbstverständlich auch auf Facebook und Instagram zu finden.
Bildunterschrift
Tonnenaufkleber „Trenn‘ Dich hier und jetzt von Deiner Plastiktüte“ ab sofort auf allen neu ausgelieferten Biotonnen.
Der #wirfuerbio-Tonnenaufkleber ist der letzte Hinweis zur korrekten Sammlung von Bioabfall und zeigt, dass Plastiktüten (auch „kompostierbare“) in der Tonne nichts zu suchen haben. Was viele einfach nicht wissen: Innerhalb des Produktionsprozesses von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen werden auch kompostierbare Beutel nicht sicher vollständig biologisch abgebaut.
(Foto: ebwo AöR)
Bildunterschrift (Titelbild):
Blick in eine Biotonne: Plastiktüten gehören hier nicht hinein
Plastiktüten bestehen meist aus Erdöl und benötigen etwa 20 Jahre, um sich zu zersetzen. Zersetzt heißt aber nicht biologisch abgebaut. Übrig bleibt die Plastiktüte in Form von Mikroplastik, welches dann in die Nahrungskette, ins Grundwasser und in die Weltmeere gelangt und dort dem Ökosystem Schaden zufügt. Für sauberen Biokompost heißt es deshalb: Kein Plastik in die Biotonne! Neben Plastiktüten ist auch Glas ein großes Problem.
(Bild: www.wirfuerbio.de)