Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:
Die Märzrevolution aus dem Jahr 1848 ist in diesem März bereits 175 Jahre her, aber die Kulturkoordination der Stadt Worms bringt diese wieder in die Wormser Gegenwart zurück. Dem geschichtlich bedeutsamen Ereignis widmet sie gleich zwei Veranstaltungen, an denen sie die Bürgerinnen und Bürger einlädt, sich mit der damaligen Demokratiebewegung auseinanderzusetzen. Zu beiden Veranstaltungen am 7. und 18. März sind Anmeldungen erforderlich.
Am Dienstag, 7. März, 17 Uhr, weiht die Stadt Worms im Rathaus eine Informationstafel zu Ferdinand Eberstadt ein. Der Kaufmann wird 1849 in Worms zum ersten jüdischen Bürgermeister in Deutschland gewählt. Als überzeugter Demokrat in der Märzrevolution engagiert er sich als Mitglied des Wormser Bürgerkomitees, später als Präsident des neugegründeten Demokratischen Vereins. Eberstadt steht für den Wunsch nach einem neuen Verständnis für Menschen- und Bürgerechte als Ausdruck eines gesamteuropäischen Wandlungsprozesses aus dem Revolutionsjahr 1848. Aufgrund Eberstadts Wirken in der Stadt ist das Wormser Rathaus in der Karte der „Orte der Demokratiegeschichte“ platziert. Die offizielle Einweihung begleitet der Leiter des Wormser Stadtarchivs und jüdischen Museums, Dr. Gerold Bönnen, mit einem Vortrag, bevor Oberbürgermeister Adolf Kessel die Informationstafel vorstellt. Für diese gemeinsame Veranstaltung der Kulturkoordination Worms und dem bundesweiten Projekt „Orte der Demokratiegeschichte“ sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Der Eintritt ist kostenfrei, eine Anmeldung aber bei Sabine Dehoff unter sabine.dehoff@worms.de oder unter 06241/853-1053 erforderlich.
Die strikte Unterscheidung der alten Ständeordnung zwischen Menschen mit und ohne Bürgerrechte, die die Märzrevolution befeuert hat, hatte große Auswirkungen auf den Alltag, die wirtschaftliche Existenz und die politische Teilhabe vieler Menschen. Durch diese Frustration erleben insbesondere in den Jahren 1848/49 europäische Städte eine Welle von Protesten und radikalen Umbrüchen, die dort historische Spuren hinterlassen. Am, 18. März, 14 Uhr, zeigt dies in Worms ein „Rundweg der Demokratie“, der am Siegfriedbrunnen beginnt. Die Führung durch das Wormser Stadtgebiet zeigt, dass auch in Worms der Wunsch nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit groß war. Vom Schlossplatz bis zum Rathaus finden die Teilnehmer der Führung auch 175 Jahre nach der Märzrevolution Orte der Wormser Demokratiegeschichte wieder. Kostenfreie Tickets für die gemeinsame Führung von der städtischen Kulturkoordination und der Wormser Tourist Info können Interessierte bei der Tourist Info, Neumarkt 14, erhalten. Zu weiteren Infos steht die Telefonnummer 06241/853-7306 bereit. An dem Rundweg können maximal 25 Personen teilnehmen