08. August 2014
Chateau Schembs (Schloss Herrnsheim):
Der Herrnsheimer Weinsommer ist mittlerweile Geschichte und mit ihm eine Reihe gelungener Konzerte, wie der Guiseppe Verdi Abend oder das Konzert mit den Les Brunettes. Nicht minder gelungen, aber dennoch vollkommen anders in der Ausrichtung, erwiesen sich die ersten „Green Sessions“ in der Remise des Chateaus.
Anstoß für diese Session gab Arno Schembs Neffe Johannes, der selbst Schlagzeug bei den Squared Circles spielt und seinen Onkel nach Probemöglichkeiten fragte. Der kulturinteressierte Winzer machte aus dieser Idee schließlich sowas wie einen Abend der offenen Probe. Angesprochen auf die Farbe Grün, erläutert Schembs augenzwinkernd, dass diese für ihn auch mit Grünschnäbel oder Greenhorns zu assoziieren sei. Nun, mit Greenhorns hatte man es an diesem Abend eher weniger zu tun. Im Gegenteil, die auf der Bühne stehenden Musiker erwiesen sich, trotz ihres jüngeren Alters, alle als Vollblut Musiker, die vor allem durch ihre Parts bei den DÖFTELS und SQUARED CIRCLES bekannt sind. Doch bevor die ersten Green Sessions starteten, eröffnete EIN ARSCH VOLL CASH diesen Abend. Lässig spielten und sangen sich die vier Herren, angeführt von CHRISTIAN HERDS Gesang und ROBERT MAAS‘ kernigem Gitarren Spiel, durch das umfangreiche Schaffen der amerikanischen Ikone. Gerne hätte man mehr gehört, doch nach knapp 45 Minuten war Schluss. Die anschließende Session war hingegen eine zweischneidige Angelegenheit. Zwar vermochten die Musiker an ihren Instrumenten allesamt zu überzeugen, der Funke wollte bei den ausgedehnten Improvisationen jedoch nicht so recht überspringen. Während einzelne Passagen überzeugen konnten, wirkten die ausgiebigen Solis und Ausflüge in das Reich der Pentatonik auf Dauer etwas redundant. Für ein wenig Auflockerung sorgte KATHARINA MARIA PFLUGBEIL, die den musikalischen Exkursionen zuweilen eine Stimme verlieh.
FAZIT: Eine Veranstaltung mit musikalischen Improvisationen zu bestreiten, ist ein gewagtes Unterfangen, leidet der Unterhaltungswert für den Außenstehenden auf Dauer doch ein wenig. Professionelle Musiker und eine unterhaltsame Vorband machten die ersten Green Sessions dennoch zu einem gelungen Experiment.