Nicht ganz so lang wie Odysseus waren die 15 Abenteurer unterwegs. Viel erinnerte aber an Homers Odyssee bei der Fahrt der Theater-. und  Kulturbegeisterten nach Brüssel. Ursprung war das Weihnachtsmärchen „Kalif Storch“ der Volksbühne Worms im Dezember 2019. Nicht nur der Besucherrekord, sondern auch die hohe Anzahl hoch erfreuter Senioren als Zuschauer hatte dazu geführt, dass die damalige Landtagsabgeordnete Stefanie Lohr in den Landtag nach Mainz einlud, was bereits im Januar 2020 mit einer ergänzenden Führung beim ZDF wahr gemacht wurde.
Dazu gab es eine Einladung ins Europaparlament nach Brüssel von der Volksvertreterin Jutta Paulus. Organisator Rüdiger Glaser legte großen Werte darauf, dass die Einladung nicht auf die Engagierten der Volksbühne Worms von 1908 beschränkt blieb, sondern dass auch die anderen Theater- und Kulturbegeisterten aus dem Großraum Worms diese außergewöhnliche Reise in die Herzkammer der Europäischen Demokratie mitmachen konnten. Leider kam dann die Verordnungszeit dazwischen und auch die Reiseauflage „Impfpflicht“ war selbstverständlich nicht akzeptabel. Für Anfang Februar 2023 wäre dann zwar ein Termin frei gewesen, dafür konnten sich aber kaum Mitfahrer erwärmen.
Einen Tag nach Frühlingsanfang 2024 war es dann endlich soweit: Im kompakten, flinken Rheinhessen Perlchen machten sich die Abenteurer auf den Weg in die sogenannte Hauptstadt Europas. Frau MEP Jutta Paulus freute sich über das Treffen und hob auch die Arbeit Ihrer Assistentinnen hervor. Im Austausch vor Ort im Parlamentsgebäude ließ sie auch Fragen zur Aufgabe Europas als Friedensstifter zu. Selbst wenn die Befürwortung der Fortsetzung der Panzer- und Waffenlieferungspolitik Europas durch Frau Paulus kontrovers besprochen wurde, blieb die Diskussion stets sachlich. Anschließend stand der Besuch des Hauses der Europäischen Geschichte auf dem Programm. Über sechs Etagen wird Europas Geschichte dort einschließlich der Odyssee anschaulich dargestellt.
Dank der Fahrkünste des Steuermanns hinter dem Buslenkrat konnte zum Abschluss auch noch das Atomium bewundert werden. Über die in Belgien beleuchteten Autobahnen wurde dann die Rückreise in die Nibelungenstadt angetreten. Zusammenfassend kann fraglos festgehalten werden, dass sich das Abenteuer Brüssel gelohnt hat und dass noch mehr Bürgern ein leichterer Einblick in die komplexen Strukturen der Verwaltung Europas möglich gemacht werden sollte.
Text und Fotos: Rüdiger Georg Glaser