Am 9. Juni ist es soweit, dann wird in Worms ein neuer Stadtrat gewählt. War es bis dato noch verhältnismäßig ruhig, wird sich das in den nächsten fünf Wochen schlagartig ändern. Ich höre Sie deshalb schon wieder zu Tausenden fragen: „Sagen Sie mal, Herr Bims, woran kann man denn erkennen, dass in Worms Wahlkampf herrscht?“ Tatsächlich gibt es ein paar untrügliche Indizien, wenn eine wichtige Wahl in Worms vor der Tür steht. Ich habe deshalb eine Art Ratgeber verfasst, der Sie aufklären, aber auch schützen soll. Im Folgenden finden Sie nützliche Tipps zum Thema: „Woran man erkennt, dass in Worms Wahlkampf herrscht… und auf welche Fallen Sie besonders achten müssen.“
Das Wichtigste vorab: Ihnen wird kurz vor der Wahl an jeder Straßenecke das Blaue vom Himmel versprochen. Wenn jemand breit grinsend auf Sie zuläuft, um Ihnen das Märchen von einer besseren Politik zu erzählen, dann seien Sie nicht so hartherzig und bleiben Sie ruhig stehen, auch wenn Sie natürlich ganz genau wissen, dass die meisten Versprechen nur bis zum Wahlabend halten. Geben Sie den Politikern in persönlichen Gesprächen vielmehr das Gefühl, dass Sie ihre vermeintlichen Problemlösungen ernst nehmen und fest daran glauben, dass ausgerechnet sie der Menschheit
einen Dienst erweisen können. Dass der Wahlkampf in die heiße Phase geht, erkennt man übrigens daran, wenn sich die Wahlkampf-
helfer der einzelnen Parteien wie Vorstadtnutten um die besten Laternen prügeln, nur damit man jeden Quadratzentimeter mit nicht sonderlich ansehnlichen Politikerfratzen zukleben kann. Überall spricht man davon, dass die Menschen immer oberflächlicher werden und nur noch Äußerlichkeiten überwiegen. Aber warum ist diese Denkweise auch im Jahr 2024 noch nicht in der Politik angekommen? Dort, wo Ästhetik offensichtlich keine sonderlich große Rolle bei der Kandidatenauswahl spielt. Wenige Ausnahmen, wie mein Adonis artiger Kolumnennachbar, bestätigen diese Regel. Aber es kann doch nun wirklich nicht sein, dass der Peter und natürlich noch unsere Beauty-Queen und einzig legitime „Miss Worms“,
Stephanie Lohr, die einzigen sind, bei denen man im Vorbeifahren denkt: „Ach guck mol do, was e Schnittche!“ Kompetenz hin oder her, da muss man auch mal bereit sein, ein paar Abstriche zu machen. Oder anders gesagt: „Kompetenz und ein gutes Aussehen müssen sich nicht zwangsläufig ausschließen!“ Ich appelliere deshalb an ALLE Parteien, Fachwissen nicht überzubewerten, sondern auch mal an die Wählerinnen und Wähler zu denken, die tagtäglich an den Wahlplakaten vorbeifahren müssen. Das ist nicht schön, wenn man früh morgens an der Ampel steht und erstmal erschrickt. Vor allem ist es wichtig, auf den Plakaten positive Vibes zu verbreiten und Einigkeit zu demonstrieren, denn wer will schon einem zerstrittenen Haufen ein Stadtratsmandat übertragen? Da trifft es sich ja gut, dass die Grünen nun schon ihre zweite, leicht überarbeitete Kandidaten*innenliste aufgestellt haben. Intern scheint man sich also schon mal einig zu sein. Da lob ich mir doch die Wormser FDP, die nun schon seit der Amtszeit von Günter Kuhfuß (1967 – 1977) mit demselben Spitzenkandidaten ins Rennen geht. Ich weiß allerdings aus sicherer Quelle zu berichten, dass die Kandidatenliste der FDP nicht nur aus Jürgen Neureuther besteht.
Untrügliche Zeichen für Wahlkampf
Wahlkampf, das ist die Zeit, in der sich Dr. Klaus Karlin von der CDU nahezu täglich in einem anderen Barber-Shop seinen „Pornobalken“ (auf Wormserisch: „Schnorres“) frisch stutzen und zwirbeln lässt, um – als Moslem getarnt – Wählerstimmen in einem migrantisch geprägten Milieu abzustauben. Oder wenn Timo Horst beim Taubenzüchterverein symbolisch eine weiße Friedenstaube gen Himmel schickt, dann will er nicht nur das Herz von Wladimir Putin erweichen, sondern nebenbei auch noch die Herzen der Wählerinnen und Wähler im Sturm erobern. In Wahlkampfzeiten habe ich schon erlebt, dass bei der Hauptversammlung des Kaninchenzüchtervereins kein Karnickel aus dem Salatbeet gehüpft ist, sondern Jens Guth. Und das gewiss nicht nur, weil er seine Solidarität mit allen Rammlern dieser Welt bekunden wollte, sondern um eine Stimme für die SPD zu flehen. Eine Partei, die bundesweit bei 15% liegt, kann schließlich jedes Karnickel*in bzw. deren Besitzer gut gebrauchen. Da geht mein Kolumnennachbar schon etwas subtiler vor und fläzt sich einfach mitten in der Innenstadt auf seinem Sofa rum und spricht wahllos wildfremde Menschen an. Scheuen Sie sich also nicht, meinen Kollegen mal so richtig zuzuquatschen mit all ihren großen und kleinen Problemchen (vergessen Sie aber bloß nicht die Geschichte von Oma Elfriede, deren Waschmaschine kaputt ist und die gestern ihre Unterbuchsen mit der Hand in der Badewanne waschen musste…). Dass er mit seiner gewohnt lässigen Art auch bei so manchen im Dauer-Chill-Modus abhängenden Netflix-Dauerglotzern und Shisha-Rauchern – wohlgemerkt: nicht bei Kiffern, denn vom Kiffen schläft der Peter ein – Wählerstimmen einsammeln will, davor muss ich Sie wohl nicht explizit warnen!! Warnen muss ich dagegen meine ausländischen Freunde: Wenn die AfD in der Wormser Innenstadt unterwegs ist, um an Flüchtlinge kostenlose Flugtickets in die Heimat zu verteilen, dann fallt nicht auf diesen billigen Re-Migrationstrick herein, denn die Flugtickets beinhalten keinen Rückflug.
In diesem Sinne:
Seien Sie also wachsam, nicht jeder
Politiker meint es gut mit Ihnen!!
Ihr Dr. Bert Bims