Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:

Einweihung Worms-Park (v.l.n.r.): Marita Tann, Sergio Cusinato, Stephanie Lohr, Michele Guerra, Daria Jacopozzi, Michele Alinovi

Die norditalienische Stadt Parma und die Nibelungenstadt Worms sind vor nunmehr 40 Jahren eine Städtepartnerschaft eingegangen. Um dieses Ereignis gebührend zu feiern, reiste eine Delegation der Stadt Worms, die begleitet wurde von Mitgliedern des Freundeskreis Worms-Parma, in die italienische Metropole. In Vertretung für Oberbürgermeister Adolf Kessel, der als Stadtwahlleiter aufgrund der Ortsvorsteher-Stichwahlen in Worms bleiben musste, reiste Bürgermeisterin Stephanie Lohr in Begleitung von Tatjana Lösch, in der Stadtverwaltung Worms zuständig für Städtepartnerschaften, nach Parma. Sie folgte damit der Einladung des dortigen Stadtvorstandes. Im Laufe des Wochenendes stieß noch Kulturkoordinator Dr. David Maier zu der Gruppe. Sozusagen als kulinarische Botschafterin Rheinhessens begleitete die Profiköchin Annette Glücklich die Stadtdelegation, um bei einem Showkochen den italienischen Gastgebern lokale Genüsse aus der Region näher zu bringen.

Eine besondere Geste der Freundschaft ist die Umbenennung einer kleinen Parkanlage in Parma, die nun „Parco Giardino Citta`di Worms“ (Gartenpark der Stadt Worms) heißt und während des Besuchs eingeweiht wurde. Als botanischen Gruß aus Worms brachte die Delegation fünf Luther-Rosen mit in die Partnerstadt. „Sie symbolisieren“, so Stephanie Lohr, „die kräftigen Wurzeln, die eine Partnerschaft braucht und die unsere Freundschaft hat.“

Zuvor folgten die Delegation und der Freundeskreis der Einladung von Bürgermeister Michele Guerra und Ratspräsident Michele Alinovi in den Ratssaal der Stadt Parma, um in einem Festakt die vier Jahrzehnte währende Freundschaft erneut zu bekräftigen. Gleich zu Beginn seiner Rede unterstrich Bürgermeister Guerra, dass es sich bei der Beziehung zwischen Worms und Parma um die am längsten währende, aber auch intensivste Städte­freundschaft der Stadt Parma handelt. Insgesamt pflegt die Stadt neun Partnerschaften. Guerra betonte, dass die Geschichte, die zur Unterzeichnung der Partnerschaft führte, tiefe Wurzeln habe und weit in das Mittelalter zurückführe. So erklärte er: „In unseren beiden Stadtgeschichten haben wir gemeinsame Gründungselemente, die in der rheinischen Romanik und der Romanik der Poebene zu finden sind. Elemente, die Parma und Worms charakterisieren.“ Der Präsident des Stadtrates, Michele Alinovi, betonte wiederum die Bedeutung dieser Beziehung in der Gegenwart. So gehe es bei der Pflege dieser Freundschaft einerseits um den europäischen Gedanken, aber auch um einen konkreten Austausch bezüglich sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Themen. Der mittlerweile 88 jährige Gianni Cugini, der gemeinsam mit dem Wormser Hans-Joachim Rühl die Partnerschaft vor 40 Jahren initiierte, schilderte in einer emotionalen Rede die politische Bedeutung dieser Partnerschaft, die in einer Zeit eingegangen wurde, als Italien mit vielen Turbulenzen zu kämpfen hatte. Dabei unterstrich er die Leistung des Wormsers Rühl, der bereits ein Jahr zuvor den Freundeskreis Parma-Worms gegründet hatte und von den Parmensern auch Jahre nach seinem Tod 2013 liebevoll „Gianni Rühl“ genannt wird. Alinovi und Cugini richteten dabei einen ausdrücklichen Dank an die Wormserin Marita Tann, die nach dem Tod von Rühl den Vorsitz übernommen hatte und auch diese Reise des Freundeskreises nach Parma organisierte und begleitete. Insgesamt reiste der Freundeskreis mit 20 Personen an.

Bürgermeisterin Stephanie Lohr machte in ihrer Rede darauf aufmerksam, dass die Beziehung der beiden Städte einst auf politischer Ebene begann, es aber die Bürger seien, die die Wurzeln für die Freundschaft vertieften. Lohr verwies aber auch darauf, dass gerade in diesen politisch anspruchsvollen Tagen Beziehungen über die Ländergrenzen hinweg eine besondere Bedeutung haben. „Sie sind ein Bollwerk gegen die Kräfte der Spaltung und des Misstrauens. Sie beweisen, dass Zusammenarbeit und Verständigung über nationale Grenzen hinweg möglich und wichtig, aber insbesondere eine Bereicherung für alle Beteiligten sind“, erklärte sie. In diesem Zusammenhang kündigte sie bereits an, dass bei dem Gegenbesuch der Parmenser in Worms, der Ende September stattfinden soll, ein Austausch der jeweiligen Stadtverwaltungen stattfinden wird – verbunden mit dem Ziel, voneinander zu lernen. Da weitere Schwerpunkte des Wochenendes auch auf den Themen Kulinarik und Kultur lagen, betonte Lohr, dass insbesondere diese Bereiche dazu geeignet seien, Brücken zu bauen und Menschen einander näherzubringen. Am Ende der Feierstunde, die von großem Medieninteresse begleitet wurde, überreichten Guerra und Alinovi der Gastdelegation Geschenke als Zeichen der anhaltenden Freundschaft. So übergab man eine Stadttafel an Bürgermeisterin Stephanie Lohr sowie ein prächtig gestaltetes Buch über die Stadt Parma an Marita Tann. Die Stadt Worms bedankte sich wiederum mit einem Geschenk in Form von 500 Flaschen Bier aus der Wormser Biermanufaktur Sander, die eigens für dieses Ereignis von der Brauerei gespendet wurden. Auch rheinhessischer Wein aus dem Weingut Kiefer durfte nicht fehlen.

Für Köchin Annette Glücklich, die zuvor in Worms dafür gesorgt hatte, dass mancher Gourmet sich „Glücklich im Tivoli“ fühlte, konnte auf Einladung des „Parma Quality Restaurant“ rheinhessische Köstlichkeiten zu zubereiten und anschließend den Gästen reichen. Eine kulinarische Brücke zwischen den beiden Städten schuf am Ende der Veranstaltung die Liaison einer Rieslingcreme mit dem kräftigen Geschmack eines gereiften Parmigiano Reggiano. Den kulturellen Austausch feierte man mit der Ausstellung „Beyond Borders“. Im Zeitraum vom 8. bis 23. Juni stellten die Wormser Künstler Anna Bludau-Hary, Irina Corona und Richard Schimanski insgesamt 24 ihrer Arbeiten in der Salle delle Colonne des Laboratorio Aperto di Parma aus. Neben Kunst und Kulinarik tauschte sich die Delegation an diesem Wochenende zudem über soziale Projekte, wie auch über die lokale Agenda der Stadt Parma aus, die unmittelbar mit dem Titel „UNESCO Creative City of Gastronomy“ verbunden ist.

Nach der Rückreise nach Worms freuen sich Freundeskreis und die Stadt Worms nun darauf, am 27. September eine Delegation der Stadt Parma in der Nibelungenstadt begrüßen zu dürfen.

 

Quelle: Dennis Dirigo im Auftrag der Stadt Worms