Spatenstich für ein Quartierszentrum im Wormser Norden

Mit dem Spatenstich am 10. April fiel auf der Kleinen Weide der Startschuss für das größte Bauprojekt im Rahmen des Projektes Soziale Stadt / Grüne Schiene: Ein Quartiers- und Wohnzentrum, das auf den Namen LiNo hört.

Angedacht ist das Projekt schon lange, genauge- nommen seit 15 Jahren, und eigentlich sollte das Projekt, das von der Stadt und der Wohnungsbau GmbH gestemmt wird, schon fertig sein. Etwas nebulös fasste Oberbürgermeister Adolf Kessel die Verzögerung mit vielen Herausforderungen und beratenden Gesprächen zusammen. Doch am Ende zählt, dass das Projekt nun endlich startet, auch wenn dafür eine grüne Wiese wegfällt, auf der noch am Tag des Spatenstichs Kinder herumtollen, Insekten kleine Gänseblümchen bestäuben und die Anwohner aus ihren Fenstern friedlich auf das beruhigende Stück Natur schauen. Doch Worms braucht Wohnraum und Zukunftsperspektiven für das „Väddel“.

Beides entsteht nun hier und nennt sich Leben im Nordend (LiNo). Gebaut wird ein Quartiers- und Beratungszentrum mit Café, eine Spiel- und Lernstube, die vom Caritasverband betrieben wird, ein Quartiersplatz und vor allem 24 geförderte Wohnungen, die durch Kredite der Investitions- und Strukturbank (ISB RLP) finanziert werden. Die vorgesehenen Räume verteilen sich auf zwei Gebäude, in denen neben den Wohnungen, die allesamt über einen Aufzug barrierefrei zu erreichen sind, auch eine Senioren- begegnungsstätte zu finden sein wird. Ebenso soll der Jobcenter nach der geplanten Fertigstellung in zwei Jahren Präsenzzeiten anbieten, während die VHS Kurse vor Ort durchführen möchte. Ziel ist es, sowohl Bildungs- als auch Arbeitschancen zu ver- bessern. Warum das notwendig ist, zeigt aktuell die Sozialraumanalyse (siehe auch WO! 04/25). Diese bescheinigte dem Stadtteil eine hohe Arbeitslosigkeit, eine nicht minder hohe Anzahl an Kindern mit akuten Sprachdefiziten. Dementsprechend ist der Anteil an niederen oder sogar fehlenden Bildungsabschlüssen besonders hoch im Stadtvergleich.

Nun hoffen alle Beteiligten, dass durch das zukünftige Zentrum ein neuer Lebensmittelpunkt entsteht. Für die Anwohner heißt es aber erstmal, zwei Jahre etliche Belastungen durch die Bauarbeiten hinzunehmen.

Text: Dennis Dirigo, Foto: Andreas Stumpf