Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:

Eine der entscheidenden Niederlagen des Bauernkriegs erlitten die Aufständischen in der Schlacht bei Pfeddersheim, die sich am 23./24. Juni zum 500. Mal jährt. Zahlreiche Veranstaltungen in Worms erinnern im Jubiläumsjahr an das Ereignis.

Organisiert von der Kulturinitiative Pfeddersheim findet vom 18. bis 22. Juni eine mehrtägige Gedenkveranstaltung mit historischem Markt statt, in dessen Rahmen bereits ab dem 20. Juni das musikalische Schauspiel „Pfeddersheimer Schicksalstage 1525“ zu sehen sein wird.

Unter dem Titel „in betracht der sorgklichen schweren Zeit unnd auffrur des gemeinen volcks“ zeigt das Stadtarchiv Worms von 22. Mai bis 1. Juli eine Kabinettausstellung zum Bauernkrieg in Worms, Pfeddersheim und dem Umland 1525. Die Eröffnung findet am 22. Mai 2025, 19 Uhr, im Stadtarchiv statt.

Vom 30. Mai bis 1. Juni lockt dann das Spectaculum wieder Besucher aus der gesamten Region ins Wormser Wäldchen. Dort erwartet die Gäste an drei Tagen ein Mittelaltererlebnis im Grünen mit rund 100 Ständen und einem bunten Programm sowie einem großen Lager mit Gewandeten aus Deutschland und dem angrenzenden Ausland. Passend zum Jubiläumsjahr wird die Landsknecht-Gruppe Societas Barbarossa e.V. nicht nur ihre Zelte in Worms aufschlagen, sondern auch Kampfvorführungen präsentieren und vom Alltag zur Bauernkriegszeit erzählen. Weitere Informationen auf www.spectaculum-worms.de.

Das Museum der Stadt Worms im Andreasstift zeigt von 4. Juli bis 2. November die Sonderausstellung »Die Luft der Freiheit« – 500 Jahre Bauernschlacht Pfeddersheim 1525 mit aussagekräftigen Exponaten aus der Zeit.

Zahlreiche weitere Veranstaltungen – einschließlich einer wissenschaftlichen Tagung von 12. bis 14. Juni – erinnern während des Jahres an den Bauernkrieg. Einzelheiten zu den Veranstaltungen finden sich in einem Programmheft, das an vielen Stellen in der Stadt gedruckt ausliegt und digital unter http://bauernkrieg2025.worms.de zu finden ist.

Hintergrund

1524, vor gut 500 Jahren, nahm eine Reihe von Aufständen ihren Ausgang, die vor allem von Bauern getragen waren und deshalb in ihrer Gesamtheit als „Bauernkriege“ bezeichnet werden. In den folgenden Monaten breiteten sie sich über den süd- und südwestdeutschen Raum, Sachsen, Thüringen und die Schweiz aus. Die Aufstände waren vor allem religiös und wirtschaftlich motiviert und fanden ihren Ausdruck 1525 in den „Zwölf Artikeln von Memmingen“, die als einer der ersten schriftlich festgehaltenen Kataloge von Menschen- und Freiheitsrechten in Europa gelten. Die fürstlichen Obrigkeiten schlugen die Aufstände meist rasch und gewaltsam nieder, sodass sie bis 1526 ihr Ende fanden. Eine der entscheidenden Niederlagen erlitten die Aufständischen in der Schlacht bei Pfeddersheim. Der Pfälzische Bauernverbund wurde dabei an der heutigen Georg-Scheu-Straße nach Mörstadt von den Kurfürstlichen Truppen vernichtend geschlagen. Obwohl die Truppenstärke beider Heere relativ ausgeglichen war, zeigten sich die Fürstlichen als besser ausgerüstet und ausgebildet. Der Ort des Geschehens wird noch heute im Volksmund als „Bluthohl“ bezeichnet.

Titelseite des Programmheftes

Quelle: Stadt Worms