Neues Papstwappen für den Wormser Dom

Eine Pressemitteilung des Kath. Pfarramt Dom St. Peter und St. Martin in Worms

Am 8. Mai wurde Robert Prevost zum Papst gewählt und gab sich den Namen Leo XIV. Als Päpstliche Basilika steht der Wormser Dom in einer besonders engen Beziehung zum Apostolischen Stuhl in Rom, deshalb waren auch die Vorgänge um den Tod von Papst Franziskus und die Wahl des neuen Papstes in Worms besonders aufmerksam verfolgt worden. Da über den Eingangsportalen der Päpstlichen Basiliken in der Regel das Wappen des jeweils regierenden Papstes angebracht ist, stehen nach der Wahl eines neuen Papstes diese Kirchen – in Deutschland sind es etwa 120 Kirchen, die diesen besonderen Ehrentitel tragen dürfen – vor der Herausforderung, das alte Papstwappen durch das neue zu ersetzen. Wo aber bekommen die Basiliken das Wappen her?

Propst Tobias Schäfer erklärt, dass es in Rom Geschäfte gibt, die diese Wappen in Serie produzieren: meist aus Metall mit auflackiertem Wappen. „In Rom müssen ja nicht nur die Kirchen mit dem neuen Wappen ausgestattet werden, sondern auch alle Vatikanischen Behörden und Gebäude, die Nuntiaturen und Botschaften“, weiß der Propst zu berichten. Daher würde hier die Produktion schon rasch nach der Bekanntgabe des neuen Wappens anlaufen. Auch einige deutsche Basiliken bestellen dann hier ihre Wappen. „Für den Wormser Dom haben wir uns schon beim Vorgänger-Wappen für eine hochwertigere Ausführung entschieden“, erläutert der Propst. Das Wappen von Papst Franziskus war von einem Schnitzer eigens aus Eichenholz geschnitzt und hing seit 2015 über dem Südportal des Domes. Nach dem Tod von Papst Franziskus war es abgenommen worden. Auch das neue Wappen ist wieder ein hochwertiges Schnitzwerk. „Wir haben wieder den ‚Herrgottsschnitzer aus Bodenmais‘ beauftragt, der auch das Franziskuswappen hergestellt hatte. Er hat auch das neue Wappen wieder wunderbar gestaltet“, freut sich der Propst. Sebastian von Zülow betreibt im Bayerischen Wald eine bereits in zweiter Generation geführte Holzschnitzerei. Da er zugleich auch wie der Propst Imker sei, habe man schnell einen Draht zueinander gefunden.

Vor wenigen Tagen ist das neue Wappen eingetroffen. Nun soll es am kommenden Sonntag, dem 9. November um 17:00 Uhr in einem festlichen Gottesdienst gesegnet werden, zu dem eigens der Generalvikar des Bistums Mainz, Dr. Sebastian Lang anreisen wird. Am 9. November wird in der katholischen Kirche der Weihetag der Lateranbasilika in Rom gefeiert, der eigentlichen Haupt- und Bischofskirche des Papstes. „Das ist ein sehr passender und willkommener Anlass“, freut sich der Propst, und lädt herzlich zur Vesper an diesem Festtag ein und zu einem Umtrunk im Anschluss an den Gottesdienst im Haus am Dom.

Im Rahmen dieses Vespergottesdienstes wird zugleich Klaus Berg mit der Martinusmedaille geehrt, der höchsten Auszeichnung des Bistums Mainz. Klaus Berg ist auf den Tag genau vor 50 Jahren in den Pfarrgemeinderat der Domgemeinde gewählt worden, war lange Jahre Vorsitzender dieses Gremiums, bevor er in der Verwaltungsrat wechselte, wo er nun seit 2003 als stellvertretender Vorsitzender die rechte Hand des jeweiligen Propstes war. Darüber hinaus war Klaus Berg auch auf Bistumsebene engagiert, zuletzt im Diözesankirchensteuerrat, aber auch in unterschiedlichen Gremien des Caritasverbandes. „Die Martinusmedaille wird nur an Menschen verliehen, die sich auch über die eigene Pfarrei hinaus auf Bistumsebene eingesetzt haben“, erläutert der Propst. Klaus Berg habe sich über Jahrzehnte auf allen Ebenen eingebracht, deshalb sei dieses Ehrung für den heute 85-Jährigen hochverdient.

Und was passiert mit dem alten Papst-Wappen? „Das Wappen von Papst Franziskus war tatsächlich das erste päpstliche Wappen, das wir über dem Portal angebracht haben. Deshalb hat sich für uns die Frage, was mit den alten Wappen passiert, nun auch zum ersten Mal gestellt“, erläutert der Propst. Einfach entsorgen kam nicht in Frage. Man habe im Westchor einen schönen Platz gefunden, an dem das Wappen des verstorbenen Papstes nun aufgehängt wurde. Hier sollen künftig immer die Wappen er verstorbenen Päpste ihren Platz finden.