20. Januar 2017 | SAP Arena Mannheim:
Es ist ein Glücksfall für Regisseure, wenn es ein Filmkomponist schafft, mit nur wenigen Tönen einem Film eine unverwechselbare Signatur zu verpassen, die jeden Kinogänger bereits nach einigen Noten in ein filmisches Universum zieht. Der Komponist John Williams ist ein Meister darin.
Seine Melodien zu Filmen wie „Star Wars“, „E.T.“ oder „Harry Potter“ sind mindestens so berühmt wie einzelne Songs der Beatles. Dass diese auch jenseits des Kinos bestehen können, zeigte der Konzertabend in der SAP Arena. Unter der souveränen Leitung des Dirigenten Claudio Vandelli spielte sich das Orchester des Nationalen Akademischen Bolschoi Opern- und Ballett-Theaters der Republik Belarus durch ein Best of Programm, bei dem natürlich die oben genannten Klassiker nicht fehlen durften. Der mittlerweile 84-jährige Komponist beherrscht natürlich nicht nur die große Symphonik, sondern ist auch ein Meister der stillen Töne – wie die Darbietung zweier Stücke aus dem Oscar gekrönten Soundtrack von „Schindlers Liste“ unterstrich. Rund 130 Filmen für Kino und TV drückte der Starkomponist seinen Stempel auf. Besonders legendär ist hierbei seine Zusammenarbeit mit Steven Spielberg, die mit dem Film „Sugarland Express“ in den frühen 70ern begann und bis heute währt. Lediglich zweimal musste Spielberg auf andere Komponisten zurückgreifen. Nicht minder legendär ist die Kollaboration mit George Lucas, dem Erfinder der „Star Wars“ Saga, für die John Williams die berühmte Fanfare komponierte und für die er seinen zweiten von fünf Oscars gewann. Die Werke von Spielberg und Lucas dominierten an diesem Abend auch das Programm, das für viele Zuschauer ruhig ein wenig länger hätte sein dürfen. Als Soundrack Enthusiast hätte man es sicherlich auch begrüßt, wenn die Programmgestalter ein wenig mehr Mut gezeigt hätten. Das Publikum war am Ende des Abends – trotz dieser kleinen Einschränkung – restlos begeistert.
FAZIT: Ein exzellent aufgelegtes Orchester spielte sich durch das Schaffen eines Komponisten, der längst eine lebende Legende ist. Nebenbei unterstrich dieser Abend, dass Filmmusik auch jenseits der Leinwand bestens unterhalten kann. Vielleicht wird es auch in naher Zukunft in Worms mal möglich sein, die Magie der Kinotöne im Wormser erleben zu dürfen.