Klug und polemisch seziert der Bestsellerautor den Wandel im deutschen Selbstverständnis. Ein glühender Essay, der einmal mehr den Finger in eine gesellschaftliche Wunde legt. Max Czolleks Bücher streuen lustvoll Zweifel an den deutschen Narrativen von Integration bis Leitkultur. Scharf, gewitzt und an jeder Stelle überraschend schließt Versöhnungstheater diesen Kreis, wenn es nach der aktuellen Erinnerung an die Verbrechen der Vergangenheit fragt. Seit weltweit bewunderten Gesten der deutschen Selbstvergewisserung vom Warschauer Kniefall bis zum Holocaust-Mahnmal hat sich in letzter Zeit einiges verändert: Mit dem neuen Militärhaushalt wird eine Zeitenwende beschworen und der Bundespräsident spricht auf seiner Israelreise von „Versöhnung“. Deutschland ist wieder wer, auch weil es sich so mustergültig an den Holocaust erinnert. Herzlich willkommen zum Versöhnungstheater!