Es ist der unvermeidliche Zyklus des Lebens, dass – egal ob reich oder arm, prominent oder unbekannt – irgendwann unser Leben endet. Auch 2017 verließ eine stattliche Zahl prominenter Menschen dieses Leben. Manche in Folge von Krankheit oder hohem Alter, manche aus freien Stücken. Was die Toten auf dieser Seite eint, ist, dass diese ein Vermächtnis hinterlassen haben, das sie unsterblich macht. Natürlich gilt unser tiefster Respekt allen Toten des vergangenen Jahres. Eine subjektive Auswahl prominenter Künstler und Politiker finden Sie nachfolgend.
Seine Stimme war sein Markenzeichen. Mit seinem samtigen Timbre faszinierte Al Jarreau (12.02.) Millionen von Zuhörer. Der amerikanische Sänger starb mit 84 in Folge einer Ateminsuffizienz. Chuck Berry (18.03.) war einer der ganz Großen des Rock’n’Roll und zugleich auch ein Pionier dieser Musik. Hits wie „Johnny B. Goode“ oder „Rock and Roll Music“ werden unvergessen bleiben. Berry starb im stolzen Alter von 91 Jahren. Daliah Lavi (03.05.) wurde in Deutschland in erster Linie als Schlagsängerin bekannt („Willst Du mit mir gehen“). Jenseits dieser populären Klänge war sie aber auch eine großartige Chansoniere, Jazzsängerin und Schauspielerin. Unsterblich sind die Songs, die der Musiker Chris Cornell (17.05.) für seine Band Soundgarden schrieb. Cornell hat sich laut Polizeibericht im Alter von 53 Jahren selbst das Leben genommen. Für einen Freitod entschied sich auch Chester Bennington, der ein guter Freund Chris Cornells war. Der Sänger von Linkin Park wurde am 20.07. tot in seiner Wohnung aufgefunden. Er wurde 41 Jahre alt. Gunter Gabriel (22.06.) genoss es, als der deutsche Johnny Cash bezeichnet zu werden. Der Sänger mit dem Hang zum Exzessiven, folgte seinem Idol in Folge eines Halswirbelbruchs. „Ein Lied kann eine Brücke sein“ war für sie nicht nur ein Song. Die Mannheimerin Joy Flemming lebte und liebte Musik bis zu ihrem Tod am 27.09. Eine musikalische Legende ist auch Tom Petty. Petty, der unzählige Hits schrieb, starb überraschend im Alter von 67 Jahren (02.10.). Auch Fats Domino ist zu Recht eine Musiklegende. Mit 89 Jahren starb er eines natürlichen Todes. Gitarrist und Sänger Malcom Young starb in Folge einer fortschreitenden Demenz am 18.11. mit nur 64 Jahren. Auf den unzähligen AC/DC-Platten wird er indes weiterleben.
Als „Rosen-Resli“ hatte sie bereits im Kindesalter nationalen Ruhm erlangt. Gemeint ist die Schauspielerin Christine Kaufmann (28.03.). Bald darauf erregte sie auch internationale Aufmerksamkeit und gewann 1961 einen Golden Globe für den Film „Stadt ohne Mitleid“. Sie wurde 72. Michael Ballhaus (11.04.) war der Mann hinter der Kamera. Seine Karriere als Kameramann begann er unter Rainer Werner Fassbinder. Bald führte ihn sein Weg nach Hollywood, wo er u.a. zum Stammkameramann von Martin Scorsese (u.a. „Die Farbe des Geldes“, „Good Fellas“) wurde. Ballhaus war drei Mal für den Oscar nominiert und gewann zahlreiche Preise für seine außergewöhnliche Arbeit. Außergewöhnlich war sicherlich auch Roger Moores (23.05.) dandyhafte Interpretation des Geheimagenten James Bond 007. In sieben Filmen verkörperte er den britischen Agenten. Während seine Rolle weiterlebt, verstarb er im Alter von 89 Jahren. Der Autor Peter Härtling (10.07.) prägte mit seinen Erzählungen (u.a. „Das war der Hirbel“) Generationen. Härtling wurde 83. Etwas, was auch dem großen Komiker Jerry Lewis (20.08.) gelang. Als Höhepunkt seiner Blödelkunst gilt „Der verrückte Professor“. Hugh Hefner (27.09.) war kein Künstler im eigentlichen Sinne, vielmehr war er ein Lebenskünstler, der dennoch der Welt als Herausgeber des Magazins „Playboy“ seinen Stempel aufdrückte. Karin Dor (06.11.) ist bis heute das einzige deutsche Bond-Girl („Man lebt nur zweimal“). An der Seite von Terence Hill alias Mario Girotti spielte sie 1966 in „Die Nibelungen – Siegfried“ die Rolle der Brünhild. Daneben spielte sie in etlichen Karl May-Verfilmungen mit. Hans Schäfer (07.11.) war ein Künstler am Ball und trug so zum „Wunder von Bern“ bei. Auch verhalf er dem FC Köln zwei Mal zum Meistertitel. Schäfer wurde 90 Jahre alt.
2017 verstarben auch zwei politische Schwergewichte. Roman Herzog (10.01.) starb mit 82. Der Jurist und frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts war von 1994 bis 1999 Bundespräsident. In Erinnerung bleibt seine Rede von 1997 mit dem zentralen Satz: „Durch Deutschland muss ein Ruck gehen“. Helmut Kohl (16.06.) regierte als Bundeskanzler 16 Jahre lang Deutschland, ehe er von Gerhard Schröder abgelöst wurde. Die Folgen seiner Amtszeit, in die die Wiedervereinigung fiel, prägt die Bundesrepublik bis heute. Kohl manövrierte sich in Folge der unsäglichen Spendenaffäre selbst ins politische Aus. Zeitgenossen sehen ihn auch als Wegbereiter der Europäischen Union. Kohl wurde 87 Jahre.