Eine Pressemitteilung der KVG Worms:

Als Martin Luther vom Reichstag in Worms abreiste, so tat er dies in einem Kobelwagen. Der halbrund überdeckte Planwagen wurde von zwei bis vier Pferden gezogen und war ein für das Spätmittelalter typisches Fortbewegungsmittel. Ein detailgetreues Modell aus teilweise 500 Jahre altem Holz ist aktuell in der Landesausstellung „Hier stehe ich. Gewissen und Protest – 1521 bis 2021“ im Museum der Stadt Worms im Andreasstift zu bewundern. Für Schulklassen und Jugendgruppen besteht dank der finanziellen Unterstützung der AG für Kind und Familie die Möglichkeit, den Reisewagen als Gruppenarbeit nachzubauen.

Bürgermeister Hans-Joachim Kosubek, zuständiger Dezernent für die Museen: „Die Vermittlungsangebote für Kinder und Jugendliche sind ein zentraler Bestandteil der Landesausstellung. Wir sind der AG für Kind und Familie sehr dankbar, dass durch ihre finanzielle Unterstützung ein Workshop rund um Luthers Reiswagen das Programm bereichert. Ermöglicht wurde das durch die Vermittlung des Vereins für Ehrenamt, dem ich für den Tipp bezüglich des Förderprogramms danke.“

Im neuen Workshop „Luthers Entführung“ bauen die jugendlichen Teilnehmer gemeinsam einen kleinen Wagen nach dem Vorbild des mittelalterlichen Kobelwagens nach, mit dem Martin Luther nach Worms an- und von Worms abgereist sein könnte. Dabei spüren sie der ereignisvollen Fahrt Luthers nach. Außerdem lernen die Kids die Bedeutung von Teamarbeit kennen, denn gemeinsam arbeiten sie in Kleingruppen am Entstehen des Reisewagens Luthers. Sie werden handwerklich aktiv und betrachten am Ende ihr selbstgestaltetes Produkt. Natürliche Materialien wie Holz und Leder werden sinnlich erfahrbar. Außerdem wird mit klassischen Handwerkstechniken aus verschiedenen Berufszweigen gearbeitet, die die Schüler unter professioneller Unterstützung selbst ausprobieren dürfen.

Heinrich Schimpf, Vorstand der AG für Kind und Familie: „In einer zunehmend digitalen Zeit freue ich mich, dass wir als Aktiengesellschaft für Kind und Familie den Kindern durch unseren Beitrag ermöglichen, handwerkliche Tätigkeiten spielerisch kennen zu lernen.“

Die Landesausstellung wird von umfangreichen museumspädagogischen Programmen für Kinder und Jugendliche ab acht Jahren begleitet. Neben Ferienspielen, Kindergeburtstagen und offenen Werkstätten bietet museum live, das museumspädagogische Angebot der Wormser Museen, auch spezielle Workshops für Schulklassen und Jugendgruppen. Diese ergänzen Führungen durch die Ausstellung mit thematisch passenden und vertiefenden Angeboten. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage www.worms2021.de.

 Hintergrund

Die Landesausstellung „Hier stehe ich. Gewissen und Protest – 1521 bis 2021“ nimmt das Jubiläum der Widerrufsverweigerung Martin Luthers auf dem Wormser Reichstag zum Anlass, die Entwicklungsgeschichte der „Gewissensfreiheit und des Protests“ anhand zahlreicher Beispiele bis in unsere Gegenwart aufzuzeigen und kritisch zu hinterfragen. Sie ist Teil der Gesamtfeierlichkeiten der Stadt Worms und der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau (EKHN) zum Lutherjahr 2021. Das Gesamtprogramm und weitere Informationen gibt es unter www.luther-worms.de.

Die Landessausstellung wird gefördert vom Land Rheinland-Pfalz, durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sowie durch die Stiftung „Gut für die Region“ der Sparkasse Worms-Alzey-Ried.