Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:

Silberborner Hof Lucie Kölsch Musikschule – Digitale Visualisierung Quelle: Architekturbüro J.E. Deibert GmbH

Ein Baugerüst mit Bannern verdeckt das erhaltene Erdgeschoss des Silberborner Hofs. Die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs hatte nur dieser Teil des Gebäudes überstanden. Das seinerzeit aufgesetzte Dach aus Faserzementplatten ist schon abgenommen. Erkennbar tut sich etwas in der Valckenbergstraße.

Angestoßen hat die Arbeiten die Valckenberg-Areal Entwicklungsgesellschaft, die je zur Hälfte der Rheinhessen-Sparkasse und der Wormser Timbra-Group für Immobilien-Projektentwicklung gehört. Sie ist Bauherrin und Vermieterin des Objektes.

Verantwortlich für die Umsetzung ist das Architekturbüro J.E. Deibert GmbH – selbst im nur wenige Schritte entfernten Glaskopf ansässig.

Die Bauzaunbanner, die sowohl an den Gerüsten an der Fassade in der Valckenbergstraße wie auch am rückseitigen Zugang zum Areal am Glaskopf zu sehen sind, dokumentieren die Geschichte des Geländes und zeigen das angestrebte Ergebnis in Visualisierungen. Sie sind in Zusammenarbeit mit dem Gauß-Gymnasium entstanden, die historischen Aufnahmen stammen aus Beständen des Stadtarchivs. Die Entwicklung, die die Banner aufzeigen, sollen das Projekt für Bürgerinnen und Bürger nachvollziehbar machen und sie auf dem Weg zur neuen Musikschule mitnehmen.

Den Projektbeteiligten sei, so führte Architekt Jens Deibert im Rahmen eines Ortstermins aus, die baugeschichtliche Bedeutung des Gebäudes durchaus bekannt gewesen. „Wie weit diese aber zurückreicht und wie stark sie mit der Geschichte der Stadt verflochten ist, war uns so nicht klar“, so Deibert.

Der Architekt dankte den Städtischen Behörden für die gute und konstruktive Zusammenarbeit. Stadtarchiv und Untere Denkmalschutzbehörde hatten die bauhistorischen Untersuchungen wesentlich vorangetrieben.

Stadtentwicklungsdezernent Timo Horst erläuterte den Entwurf, der zur Umsetzung kommt: „Ich plädiere für einen Stil, der zwar nicht den Anschein erwirkt, das Gebäude befinde sich noch im Originalzustand, der aber sehr wohl die historischen Formen aufgreift, an die Geschichte des Hauses erinnert und in seiner Formensprache ein Stück Stadtreparatur betreibt.“

Dr. Marcus Walden, Direktor der Rheinhessen-Sparkasse, betonte die Bedeutung von Regionalität für das Projekt: Der persönliche Ortsbezug vieler Beteiligter führe zu einem besonderen Engagement für ein solch außergewöhnliches Vorhaben. Die Sparkasse werde in diesem Jahr 196 Jahre alt und sei in der Region tief verwurzelt.

Timo Horst lobte die Zusammenarbeit zwischen Öffentlicher Hand und Privatwirtschaft. Sie könnte zukunftsweisend für die Quartiersentwicklung sein. „Wo es Angebote für Kinder gibt, ziehen auch Erwachsene nach“, so der Stadtentwicklungsdezernent.

Wolfgang Neidhöfer, Leiter der Lucie-Kölsch-Musikschule der Stadt Worms, führt aus: „Die vergangenen vier Jahre, in denen die Schule nach dem Auszug aus der ehemaligen Gewerbeschule auf verschiedene Standorte in der Stadt verteilt war, waren belastend für die Schulgemeinschaft. Umso größer ist die Vorfreude auf die neue Unterkunft.“ Neidhöfer bezeichnete die Zusammenarbeit mit Investoren, Stadt und Architekturbüro als äußerst angenehm und produktiv.

Die praktische Bau-Ausführung wird größtenteils durch die gleichen Unternehmen erfolgen, die bereits bei den benachbarten Elefantenhöfen im Einsatz waren. Erfahrung im Umgang mit historischer Bausubstanz ist den Verantwortlichen wichtig.

 

Der Silberborner Hof, auch „Haus zum Silberprenner“ und seit dem 19. Jahrhundert „Haus Valckenberg“ genannt, wurde kurz nach der Stadtzerstörung 1689 in Barocker Form neu aufgebaut. In den Bombardierungen der Stadt 1945 wurde das Gebäude weitgehend zerstört. Giebelwände und ein Rest des Treppenturms waren einsturzgefährdet und mussten abgetragen werden, so dass nur das Erdgeschoss erhalten geblieben war, er Dach erhalten hatte und jahrzehntelang als einfache Gewerbehalle genutzt wurde. An der linken Seite sind bis heute Elemente aus einer sehr frühen Phase des Baus sichtbar – die Bogen-Fenstergewande stammen aus dem 12. Jahrhundert.

Innen wie außen wird der Bau nach Fertigstellung modernsten Standards entsprechen, lässt aber außer der Fassade noch an verschiedenen anderen Stellen Blicke auf die historische Substanz zu. Eines der Highlights des Baus wird der Konzertsaal für bis zu 100 Besucherinnen und Besucher mit entsprechenden Nebenräumen sein.

 

 Freuen sich über den Start des Projektes: Wolfgang Neidhöfer – Leiter der Lucie-Kölsch-Musikschule der Stadt Worms, Yvonne Rosenberger – Direktorin Immobilien Rheinhessen Sparkasse, Jörg Edgar Deibert – Architekt, Kerstin Opitz – Büro Deibert, Dr. Marcus Walden – Direktor Rheinhessen-Sparkasse, Martin Gerkhardt – Prokurist bei Timbra Consulting GmbH , Oberbürgermeister Adolf Kessel, Stadtentwicklungsdezernent Timo Horst, Frank Belzer – Vorstandsmitglied Rheinhessen Sparkasse

Quelle: Stadt Worms / Pressestelle