Wormser Kulturnacht
(08.07.17)

Text: Frank Fischer

Bei der 11. Auflage der „Wormser Kulturnacht“ flanierten rund 2.400 Besucher bei hochsommerlichen Temperaturen gut gelaunt durch die Innenstadt und ließen sich zumeist dort nieder, wo man im Freien bei einem Glas Wein einen Plausch führen oder sich von dem Programmangebot berieseln lassen konnte.

Am 8. Juli 2017 verwandelten rund 400 Akteure die Stadt Worms erneut in eine große Bühne. Die Idee, die hinter der Veranstaltung steht, „Kultur von Wormsern für Wormser“ zu präsentieren, kann man getrost auf „…und ihre Gäste“ erweitern. Zu einer äußerst touristenfreundlichen Zeit, mitten im Sommer, nutzten erneut viele Auswärtige das vielfältige kulturelle Angebot der Stadt aus den Bereichen Musik, Literatur, Kunst oder Theater, das an diesem Abend an knapp 35 Orten geboten wurde. Bei den Führungen im Dom und bei den Dominikanern standen aber längst nicht nur Touristen, sondern auch viele Einheimische Schlange, um einen Blick hinter sonst verschlossene Türen zu erhaschen. Auch die Möglichkeit, bereits tagsüber die Wormser Museen zu besuchen, wurde rege genutzt. Trotzdem muss die Wormser Kulturnacht im nächsten Jahr pausieren und findet erst wieder im Jahr 2019 statt, der genaue Termin wird noch bekannt gegeben. Dazu Kulturkoordinator Volker Gallé: „Aufgrund der besonderen Termindichte und den begrenzten Kapazitäten des Ehrenamts im Juni 2018 mit Rheinland-Pfalz-Tag und Domjubiläum wird die Kulturnacht einmalig entfallen. Es ist daran gedacht, kulturelle Angebote aus der Bürgerschaft an geeigneter Stelle in das Programm des Rheinland-Pfalz-Tags zu integrieren.“


Wasserturmstraßenfest
(12.08.2017)

Text: Frank Fischer

An einem verregneten August-Wochenende, an dem reihenweise Konzerte oder Kerben in der Region kurzfristig abgesagt wurden, blieben einzig die Organisatoren vom „Wasserturmstraßenfest“ standhaft.

Nachdem es am Freitag bereits den Tag über durchgeregnet hatte und Lightshy ihr Konzert in Kolbs Biergarten absagen mussten (siehe Rubrik „abgesagt“), stand auch für den Samstag Ähnliches zu befürchten. Trotzdem bauten die Veranstalter ihre knapp 100 Meter lange Budenstraße (mit einer Bühne am Ende) unbeirrt auf. Und tatsächlich wurde es gegen Abend immer voller in einer der schönsten Straßen der Stadt. Zwar regnete es über den Tag verteilt immer mal wieder, aber schon kurz danach kam das aufmerksame Team des Veranstalters und hat Tische und Bänke vom störenden Nass befreit. Bands wie „Die Retter der verlorenen Musik“, das Duo Blossom oder The Iron Keys hielten derweil den Gute-Laune-Pegel bei den Besuchern hoch. Wie ein Fels in der Brandung hat das Wasserturmstraßenfest an einem verregneten 12. August 2017 die Fahne als Open-Air-Veranstalter hochgehalten. Bereits mehr als zwei Jahrzehnte gibt es das von dem Herzblut und Engagement der Anwohner getragene Straßenfest, das sich im Jahr 2017 als besonders (wetter-) „beständig“ erwiesen hat.


Pop Up-Festival
(22.09. bis 30.09.17)

Text: Dennis Dirigo

Frei nach dem Motto „alle guten Dinge sind drei“ fand in diesem Jahr die dritte Auflage vom Pop Up Festival statt, wenn auch unter veränderten Bedingungen. Da Festivalchef David Maier seit einiger Zeit eine Stelle im Offenbacher Kulturamt begleitet, war klar, dass sich der Rahmen ändern muss.

Zum einen reduzierte man das Programmangebot, zum anderen verlangte man in diesem Jahr erstmals Eintritt. In den ersten beiden Jahren war das Programm komplett kostenfrei und setzte auf die Spendenbereitschaft der Zuhörer und Zuschauer. Diese blieb jedoch aus, was natürlich nichts daran ändert, dass auch Künstler Geld verdienen wollen bzw. müssen. Abgespeckt und nun mit Eintritt versehen, bewies das Pop Up Festival trotzdem, dass es eine kulturelle Bereicherung ist. Auch wenn die Eröffnungsveranstaltung mit Wigald Boning, Robert DiGovia und jeder Menge Stummfilmen des Regie-Pioniers Georges Melies etwas enttäuschte, präsentierte sich das Festival mit seinem Anspruch, politisch relevant und trotzdem unterhaltsam zu sein, von seiner besten Seite. Persönlicher Höhepunkt des Rezensenten war die Theateraufführung „Hass“, basierend auf dem gleichnamigen Kinofilm von Matthieu Kassovitz. Ausführliche Berichte gab es im WO! 10/2017 und WO! 11/2017.