Eine Pressemitteilung der Polizei Worms:
Am 31.03.2022, gegen 15:00 Uhr, rief bei der 84-jährigen Geschädigten ein Mann an, welcher sich als ihr Enkelsohn ausgab. Dieser äußerte, dass er einen Verkehrsunfall gehabt habe und für den entstanden Schaden eine hohe Geldsumme bräuchte. Die Geschädigte gibt an, dass sie lediglich Bargeld und drei Goldmünzen zuhause habe. Während des Telefonates spricht die Geschädigte neben ihrem angeblichen Enkel mit drei weiteren Männern, welche sich als Filialleiter der Sparkasse Mannheim ausgeben.
Die Geschädigte gibt im Verlauf ihre Kontonummer an und teilt mit, dass sie auf ihrem Bankkonto weiteres Geld habe. Das Telefonat dauert circa eine Stunde. Am Ende des Telefonates gibt ihr angeblicher Enkel an, dass jetzt ein Mann vorbei kommen und das Geld abholen würde. Die Geschädigte, welche in der Innenstadt wohnt, begibt sich daraufhin zu der Haustür des Mehrparteienhauses und händigt dem Mann in einem Briefumschlag das Bargeld und die Goldmünzen aus.
Im Anschluss stellte sich heraus, dass sie Opfer von Betrügern wurde. Dadurch entstand ein Gesamtschaden von ca. 10500 Euro.
Der so genannte Enkeltrick ist eine besonders hinterhältige Form des Betrugs, der für Opfer oft existenzielle Folgen haben kann. Mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht“ oder ähnlichen Formulierungen rufen Betrüger bei meist älteren Personen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten um Bargeld. Als Grund wird ein finanzieller Engpass, eine Notlage oder die Erfüllung eines angeblich schon lange gehegten Wunsches vorgetäuscht. Die Lage wird immer als äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Betroffenen auch durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Sobald die Opfer helfen möchten, wird ein Bote angekündigt, der das Geld oder den vereinbarten Wertgegenstand abholt. Hat der Betroffene, wie in diesem Fall, die geforderte Summe nicht parat, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen und dort den Betrag abzuheben. Tipps Ihrer Polizei Worms – Sie sollten bei Geldforderungen am Telefon besonders misstrauisch werden!
- Fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, den Namen des Enkels, der Nichte usw. selbst zu nennen. Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, Namen zu erraten. - Wenn Sie Anrufer nicht sofort erkennen: Fragen Sie nach Dingen / Begebenheiten, die nur der echte Verwandte kennen kann. - Rufen Sie Verwandte unter der Ihnen bekannten Telefonnummer zurück. - Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. - Wenden Sie sich sofort an die Polizei unter 110, wenn Ihnen die Situation verdächtig erscheint.