Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:

Anzügliche Sprüche und Blicke, obszöne Gesten, unangemessenes Hinterher-Starren oder Pfeifen: Laut einer Umfrage der UN von 2021 haben fast alle Frauen zwischen 18 und 24 Jahren diese Form der sexuellen Belästigung im öffentlichen Raum bereits erlebt. Betroffen sind aber nicht nur Mädchen und Frauen, sondern auch Menschen aus der LSBTIQ*-Community (Lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie queere Menschen). Das sogenannte „Catcalling“ wird allerdings oft verharmlost oder als Flirten abgetan. In einigen Ländern ist die verbale sexuelle Belästigung bereits Straftatbestand – nicht aber in Deutschland. Viele deutsche Städte stellen sich jedoch mit zahlreichen Aktionen dagegen und machen auf die Problematik aufmerksam. In Worms informierte Ronja Scheu vom Frauennotruf e.V. am Donnerstag, 8. Februar, in der vhs Worms darüber, warum anzügliche Sprüche eben nicht nur Worte sind und Respekt kein Flirtverbot bedeutet.

Bereits im vergangenen Jahr hatten sich die städtische Gleichstellungsstelle und das Jugendforum gemeinsam mit dem Frauennotruf Worms an einen Tisch gesetzt, um über die angstfreie Nutzung von öffentlichem Raum zu sprechen. Gemeinsam haben sich die Kooperationspartnerinnen und -partner zum Ziel gesetzt, aufzuklären, das Thema in den Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion zu stellen und die Fachstellen als Expertinnen einzubinden. Das Ergebnis dieses Austausches war diese erste gemeinsame Veranstaltung, die vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie Leben!“ gefördert wurde. Es ging dabei auch um die Fragen, welche Folgen Catcalling für Betroffene hat und was wir gesellschaftlich sowie privat dagegen tun können.

Bereits im Vorfeld hatte das Jugendforum in der Stadt Worms durch Kreide-Sprühaktionen auf die Problematik aufmerksam gemacht. Moderation Laura Knaub vom Jugendforum konnte sich so über zahlreiche Gäste freuen, zu denen auch Oberbürgermeister Adolf Kessel gehörte. Für Melanie Schiedhelm, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Worms ist Gewaltschutz ein wesentliches Gleichstellungsthema: „Unser gemeinsames Ziel ist es, möglichst viele Menschen zu sensibilisieren, Handlungsmöglichkeiten und Präventionsmaßnahmen hinsichtlich Catcalling zu erörtern sowie lokale Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zu vernetzen, um künftig weitere Schritte daraus abzuleiten“, fasst Schiedhelm die Intention der Beteiligten zusammen.

Weitere Informationen können bei der Gleichstellungsstelle telefonisch (0 62 41) 8 53 – 74 01 oder per E-Mail Gleichstellungsstelle@worms.de angefragt werden.

Projektförderungen für Anschlussprojekte können bei der Regionalen Diakonie Rheinhessen, Standort Worms, Fach- und Koordinierungsstelle „Demokratie leben!“ beantragt werden. Weitere Informationen sind bei Jens Fey (Jens.Fey@regionale-diakonie.de) oder Christina Müller-Stein (Christina.Mueller-Stein@regionale-diakonie.de) erhältlich.

 

Bildunterschrift: Referentin Ronja Scheu erläuterte den Gästen das Angebot des Frauennotruf e.V.

Quelle: Stadt Worms / Kommunikation und Marketing