JAHRESRÜCKBLICK: „ZUKUNFT DES LINCOLN THEATERS“

Nachdem mehrere Wochen unklar war, wann und wie das Lincoln Theater wieder eröffnen kann, zeigte sich Ende des Jahres eine Perspektive für den Sommer.

Es war ein Schock für Michaela Langner, die Vorsitzende des Lincoln Trägervereins, als sie am Morgen des 22. November 2023 im Radio hörte, dass ein Geschäft direkt über dem Lincoln Theater lichterloh in Flammen stand. Schnell war ihr klar, dass dies Konsequenzen für die ehrenamtlich geführte Bühne hat. Zwar wurde das Theater von dem Brand selbst nicht beschädigt, dafür hatte das Löschwasser Spuren hinterlassen. Besonders schlimm traf es die Garderobe, die direkt unterhalb des betroffenen Handyladens liegt.

Bei einem vor Ort Termin mit WO! zeigte Langner die Folgen des Einsatzes. Überall sind an den Wänden und auf dem Boden Spuren des Wassers zu sehen. Raumtrockner stehen verteilt, um dem durchgenässten Boden das Wasser zu entziehen. Das dürfte allerdings nicht ausreichen, um eine Schimmelbildung zu verhindern, zumal unklar ist, welche Materialien einst in den Wänden und im Boden verbaut wurden. Ebenso gibt es noch Stellen, an denen nach wie vor Wasser von den Decken in den Theatersaal tropft. Zwischen- zeitlich untersuchten Gutachter die Schäden. Nachdem die Vorsitzende zunächst pessimistisch in die Zukunft blickte, ist sie nun optimistisch, im Sommer wieder zu eröffnen.

Bis dahin ist aber noch viel zu tun. So muss der Linoleumboden im Theatersaal sowie der Garderobe komplett entfernt werden, ebenso Teile des Teppichs. Die Bühne muss zum Teil abgebaut werden, was beim Wiederaufbau eine erneute Abnahme durch den TÜV bedeutet. Unklar ist derzeit, was in Sachen Brandschutz nachgerüstet werden muss. Zuletzt fanden im Sommer 2023 Gespräche mit der Stadt statt, die allerdings noch nicht zu Ende geführt wurden. Dennoch hat die Stadt nach dem Brand die Schließung des Lincoln Theaters angeordnet, was ohnehin zu dem Zeitpunkt schon geschehen war. Glücklich ist Michaela Langner vor allem darüber, dass bei dem Brand keine Menschen zu Schaden kamen. Aber auch über die Solidarität, die der Verein derzeit erfährt. So gab es einige Spenden, auf die der Verein nach dem Schaden angewiesen ist. Auch laufe die Zusammenarbeit mit dem Vermieter, der Familie Ernst (Eigentümer des Dom Hotels), gut.

Bis im Lincoln wieder geprobt und gespielt werden kann, proben Theatergruppen wie das Theater Curiosum an anderen Orten. So wird derzeit eine Adaption von „Dinner for one“ im Haus der Jugend vorbereitet, ehe am 6. Januar die Aufführung im Hamburger Tor gefeiert wird. Klar ist aber allen, dass sie wieder schnellstmöglich zurück ins Lincoln Theater wollen.

Weitere Informationen zum Theaterstück „Dinner for one“ in der Aufführung des Theater Curiosum finden Sie hier: https://wo-magazin.de/ein-curioses-dinner-for-one-zum-start-des-neuen-jahres/