Nur zwei Tage nach den Terroranschlägen von Paris lieferte Oberhausens Stadionsprecher Christian Straßburger vor der Regionalliga-Partie gegen Rot-Weiß Essen ein beindruckendes Statement gegen Hass, Terrorismus und Gewalt ab, das unter die Haut ging:
Liebe Fußballfreunde: Was ist aus dieser Welt geworden? Diese Frage mussten wir uns in den letzten Wochen und Monaten, und seit 13.11. im Besonderen, immer und immer wieder stellen. Ein terroristischer Angriff auf friedliche, freie und unschuldige Menschen hat uns bis ins Mark erschüttert. Paris ist von diesem Stadion aus knapp 550 Kilometer entfernt. Für viele ist das weit weg. Doch dieser Angriff, wie jeder terroristische Akt, ist kein Angriff auf ein Land, eine Stadt oder ein Gebäude. Es ist ein Angriff auf uns, auf die Menschheit, auf die Freiheit. Allein über 100 Menschen, größtenteils junge Menschen, voller Träume und Hoffnungen, Liebe und Sorgen, wollten mit ihren Liebsten auf einem Konzert das Leben feiern. Sie wollten Spaß haben und einen Moment erschaffen, der unvergesslich werden sollte. Sie wollten durchatmen und für ein paar Augenblicke ihre Sorgen vergessen. All diese Menschen mussten ihr Leben lassen. Bestialisch und erbarmungslos. Nach und nach haben diese feigen und seelenlosen Terroristen Leben ausgelöscht. Allein der Gedanke daran zerreißt uns das Herz.
Es ist nach diesem Ereignis wichtig, dass wir alle vorbehaltlos unsere Herzen öffnen und uns klarmachen, dass ein Terrorist nicht tötet, weil ihn eine Religion dazu aufgefordert hat. Er tötet, weil er ein hasserfüllter, kranker Mensch ist. Im Koran steht: „Wenn einer einen Menschen tötet, so ist es, als ob er eine ganze Welt getötet hat. Und wenn einer einen Menschen rettet, so ist es, als ob er eine ganze Welt gerettet hat.“ Es ist mehr denn je wichtig, nun Geschlossenheit zu beweisen, nachzudenken und keinen Hass zu schüren. Wir dürfen den wenigen, die versuchen, unsere Freiheit zu zerstören, nicht das Gefühl geben, ihre Taten würden zu Erfolgen führen. Jeder Mensch, der in Paris sein Leben lassen musste, hätte unser Freund oder unsere Freundin, unser Partner oder unsere Partnerin, unser Bruder oder unsere Schwester, unser Kind, unsere Mutter oder unser Vater sein können. Gedenken wir nun in einer von tiefstem Herzen kommenden Schweigeminute an die Opfer und deren Angehörige, die unser Mitgefühl und unseren Respekt verdient haben. Frei nach dem Motto von Dr. Martin Luther King: