Der achte Monat im Jahr hat der schönen Nibelungenstadt, neben der wahnsinnigen Hitze, eine Menge Entertainment und Glücksgefühle geboten. Zum ersten Mal, seitdem es die Festspiele gibt, ha te ich die Ehre zur Premierennacht dabei sein zu können. Worms hat sich mächtig herausgeputzt zur Aufführung: „Das Vermögen des Herrn Süss“. Überall festlich, gekleidete Menschen.

 

Glitzer und Glamour pur, rund um unseren imposanten Kaiserdom. Auch wenn ich offen gestanden mehr A-Prominenz aus der Unterhaltungsbranche erwartet habe. Noch mehr Walla-Walla Roben der attraktiven Ladies, mehr Stars & Stripes, mehr Show auf dem roten Teppich. Dafür waren einige hochrangige Politiker vor Ort, die das wunderbare Ambiente bereichern konnten.

 

Mir sind an diesem Abend Menschen begegnet, die ich seit gut zwanzig Jahren nicht mehr gesehen habe. Grosse Freude! Einer davon ist mein „alter“ Tanzlehrer Frank Wienholt, der meinen oinzelndardischen Chefredakteur und mich direkt mit einem Cha-Cha aufs Rasenparkett schickte. Was für ein Spaß! Trotzdem viele der Besucher meinten, die Aufführung sei der aus dem letzten Jahr zu ähnlich, war die Stimmung übergreifend großartig und ich möchte mit Verlaub sagen: Das war einer der schönsten Abende, die ich in Worms bisher erleben durfte. Zugegeben, ich war sogar berührt von der Atmosphäre und dem Schauspiel in der Heimat. Kunst im Park, herrlich! Der traumhaft angelegte Heylshof mit seinen wunderschönen, beleuchteten, alten Bäumen hat einen ausgesprochen seltenen Charakter. Man spürt quasi die Vergangenheit in jeder Ecke. Was hier wohl schon alles passiert sein mag lässt sich nur erahnen. Vom Liebesgeflüster bis hin zur übelsten Intrige war sicher schon alles dabei, rund um eines der schönsten Gebäude, die wir in Worms haben. Dann der Aufbau des Nibelungenspektakels an der Westseite des Doms, eingetaucht in ein farbiges Lichtspiel. Darunter die imposante, riesige Bühne. Das hat internationalen Charakter UND Stil, was die Damen und Herren der Stadt hier aufgebaut und abgeliefert haben. Schade eigentlich, dass es schon wieder vorbei ist. Die ein oder andere Nacht bei einem leckeren Kaltgetränk im Park sitzen zu können, genau das wird uns allen sicher ein wenig fehlen. Vielleicht denken die Verantwortlichen fürs nächste Jahr darüber nach, den Bereich am Brunnen über die Sommerwochen länger zu öffnen!? Mich würde es sehr freuen. Am letzten Abend der Festsspiele hat allerdings der heimische Fußballverein die Stadt noch ein wenig glücklicher gemacht – ALLA WORMATIA! Was für eine großartige Überraschung – und das bei den Temperaturen! CHAPEAU! Die Sensation des Monats! Das Team rund um den Zweitligisten Hertha BSC hat es sich eventuell ein wenig zu leicht gemacht und natürlich gehörte sicher auch ein Quäntchen Glück zum Sieg. Anyway! Gewonnen ist gewonnen und die Wormser Fans sind stolz wie Hulle!

 

Seit gefühlten Ewigkeiten brennt nun schon die rheinhessische Sonne heiß vom Himmel. Nach einem weiteren Boxenstopp auf Mallorca, lande ich vor ein paar Tagen wieder am Frankfurter Flughafen und kann es nicht so richtig glauben, dass das, was ich mir all die Jahre in Hamburg sehnsüchtig gewünscht habe, Realität geworden ist. Ein echter Sommer in Deutschland! Im Grunde ist es fast schon wieder zu heiß, es sei denn man hat das Privileg, am Wasser und im Schatten arbeiten zu dürfen. Im Zuge dessen wird alles ein wenig erträglicher.Was ganz und gar nicht erträglich ist, macht uns Russland dieser Tage (wieder mal) vor. Herr

Putin, mit Verlaub, aber selten hat sich ein Staatsmann noch weiter ins Abseits geschossen, wie Sie mit Ihrer kranken Aktion rund um die Girls-Band „Pussy Riot“! Geht’s noch? Wenn alle „Polit-Herrscher“ so agiert hätten, säßen Musiker wie Sting (Russians), Pink (Dear Mr. President), Madonna (Like a Prayer), uvm. längst hinter schwedischen Gardinen. Ich finde kaum Worte über diesen Zustand. Vom Arrest bis zum aktuellen Urteil. Zwei Jahre Straflager? Das grenzt an Debilität, Lächerlichkeit und offensichtlicher Unzurechnungsfähigkeit. Was macht der Mann? Ist´s dem langweilig? Da rege ich mich hier und da über teilweise mittelalterliche Zustände in good old Germany auf und bemerke einmal mehr, wie gut es uns trotz allem doch geht! Wieder einmal mehr wird außerdem deutlich, wie stark der Einfluss der Kirche immer noch ist. So mächtig und gewaltig, dass Sie diese jungen Frauen, die in einer – zugegeben etwas ungemäßigten Art und Weise aufgetreten sind, direkt in die U-Haft und dann ins Straflager predigt!? Die Russen nennen das „Gotteslästerung“ und „Rowdytum wegen religiösem Hass“. Ich nenne das Freiheitsberaubung! Ob der liebe Gott, wenn es denn einen gibt, sich das so vorgestellt hat? Das möchte ich mal so flachs hier stehen lassen. Ein anderer Staatmann, der sich viele Jahre über die Götter dieser Erde gestellt hat, liest nur „Pussy“, tanzt dazu den Bunga-Bunga und chartert den nächsten Jet via Moskau! Wenn diese Geschichte bisher nicht so traurig wäre, könnten sich Pussy Riot über die internationale PR freuen. Aber leider ist der Preis bisher schon zu hoch, den sie zu zahlen haben. Amnesty International hängt längst am Thema. Die Red Hot Chili Peppers und viele, viele weitere Stars sympathisieren klar und deutlich mit den russischen Musikerinnen. Ex-Schachweltmeister Garri Kasparow wurde direkt nach einer PRO-Pussy Demo eingebuchtet. Angeblich habe er im Zuge dessen einem Polizisten in die Hand gebissen?! Aha. Er dementiert das wie folgt: „Das ist doch Wahnsinn! ich stelle gerne mein Zahnbild zur Verfügung. es tut mir leid, wenn der Polizist sich die Hand verletzt hat, als er mir auf den Kopf geschlagen hat“. Ihm drohen nun fünf Jahre Lagerhaft! Die spinnen, die Russen! Im letzten Jahr wurde ein Buch veröffentlicht: „Das musikalische Gehirn“ – Wie Musik in unserem Kopf entsteht. Proband war im übrigen Sting. Das möchte ich an dieser Stelle der russischen Regierung empfehlen. Ich weiß, in „Pussia“, wäre auch ich längst von der Bildfl äche verschwunden. Das, was Putin hier abzieht, gehört bestraft! Ende der Ansage.

 

Am Wochenende beginnt das nächste große Event in Worms. Das Backfischfest ruft seine Jünger ins Weinzelt. Eine weitere Premiere folgt für mich. NA,EVE wie ich manchmal gerne bin, folge ich der Einladung meines Chefs zur Weinprobe aufs Riesenrad… und JA,… ich fürchte mich schon heute ein wenig davor ;o) Wenn´s hoch vom Himmel her kreischt, dann bin´s wahrscheinlich ich… in diesem Sinne, happy day und bleibt gesund, eure Eve

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