Ein Ahoi für den Abschleppdienst

Stadt Worms sorgt für freie Wegstrecke am Backfischfest Umzug

Es ist ein jährlich wiederkehrendes Ritual. Am letzten Sonntag im August bewegt sich ein riesiger Zug aus Menschen, Fahrzeugen und manchmal auch Pferden durch die engen Straßen von Worms. Begleitet von tausenden von Menschen am Straßenrand und vielfachen Ahoi! Rufen, feiert Worms den Beginn des Wormser Backfischfestes.

Damit der Umzug reibungslos verlaufen kann, ist es natürlich wichtig, dass die Wegstrecke frei ist von parkenden Autos. Um das zu ermöglichen, ist leider auch der Einsatz von Abschleppdiensten notwendig. Dabei könnte für Stadt und Halter alles viel einfacher sein. Wie der Pressesprecher der Stadt Worms, Carsten Schneider-Wiederkehr, auf Nachfrage unseres Magazins erklärt, wurden zunächst die Halter ermittelt. Lag die Anschrift des Halters im Nahbereich, so wurde dieser aufgesucht und aufgefordert, sein Fahrzeug zu entfernen. Konnte er nicht angetroffen werden oder wohnte er nicht im Nahbereich, hatte dies Konsequenzen. Wie Anwohner berichteten, war es zudem zu beobachten, dass manch schlauer Fahrer glaubte, es sei eine Lösung, seinen PKW dort abzustellen, wo kurz zuvor die Stadt den Weg bereits frei machte. Doch auch dieser vermeintlich clevere Schachzug schützte nicht von dem Abschlepphaken…

Auch wenn der Termin allgemein bekannt sein sollte und die Stadt Tage zuvor auf den Umzug und das damit einhergehende Parkverbot aufmerksam machte, fanden sich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Fahrzeughalter, die ihr Auto entlang der Wegstrecke gemütlich parkten. Zeit für den Abschleppdienst, der auch in diesem Jahr pünktlich um 7 Uhr begann unermüdlich Autos abzuschleppen. Auf Nachfrage unseres Magazins erklärt Schneider-Wiederkehr, dass in den folgenden Stunden des Sonntags insgesamt 124 Fahrzeuge von acht Fahrzeugen abgeschleppt wurden. Die PKWs, die im Aufstellungsbereich und auf der Umzugsstrecke standen, wurden dabei auf den Parkplatz am BIZ geschleppt. Die Fahrzeuge, die wiederum im Auflösungsbereich standen, wurden auf einen Parkplatz am Festplatz gebracht, der der Stadt während dem Bachfischfests als Verwahrstelle dient.

Eine zusätzliche Information an den Halter erfolgt im Anschluss nicht mehr. Allerdings wird die Polizei über die Abschleppvorgänge und den Verbringungsort informiert. Meldet sich ein Halter also bei der Polizei, kann diese Auskunft über den Verbleib des Fahrzeuges geben. Auskunft über den Verbleib des Autos erhält der Halter spätestens mit dem Kostenbescheid und der ist nicht gerade günstig.  Der Kostenbescheid setzt sich aus den Kosten für den Abschleppvorgang (die der Abschleppunternehmer der Stadt Worms berechnet) und den Verwaltungskosten (also die Personalkosten der Stadt Worms) zusammen. Zusammen summiert sich dies auf ungefähr 320 Euro. Hinzu kommt das Verwarnungsgeld in Höhe von 40,00 Euro für das Parken im absoluten Halteverbot, sodass die schlussendliche Summe bei 360 Euro liegt. Kurzum, ein teurer Backfischfest Sonntag

 

Text: Dennis Dirigo Fotos: privat