Präsentation des „Thron zu Worms“ des Künstlers Eichfelder

18. Mai 2025 | Weckerlingplatz in Worms: Hier steht er nun und kann nicht anders, als darauf zu warten, dass er von Menschen erobert und fotografiert wird. Die Rede ist von dem Wormser Doppelthron auf dem Weckerlingplatz. Konzipiert wurde das Projekt von dem Künstler Eichfelder, während eine Spende die Finanzierung sicherte.

Vor zwei Jahren entstand die Idee eines Doppel- throns im Kontext mit der Ausstellung „Mythos Worms“. Inhaltlich setzte sich die Ausstellung des Wormsers Eichfelder im Andreasstift unter ande- rem mit der historischen Bedeutung von Worms als Königsstadt auseinander. War damals der Thron noch aus Pappmaché, thront er nun stolz – zusammengesetzt aus 300 Kg schweren Natur- steinen – auf dem Weckerlingplatz. Bei der feierlichen Präsentation, die auf großes Interesse stieß, erklärte Eichfelder selbstbewusst: „WORMS WAR DIE STADT DER KÖNIGE und – so grotesk das heute auch erscheinen mag – Worms hatte seinerzeit keine geringere Bedeutung als Paris oder London.“ Eine besondere Bedeutung kommt dabei den beiden Königen Karl, dem Großen und Friedrich Barbarossa zu. „Worms ist mit großem Abstand der Ort seiner häufigsten Reichstage und Hochzeiten – und erst nachdem seine Pfalz niedergebrannt war, gab er Worms als Herr- schaftssitz auf und wechselte – knapp 50-jährig – nach Aachen“, erklärte der Wormser mit Blick auf Karl. Auch Barbarossa verbrachte hier deutlich mehr Zeit als beispielsweise in der Barbarossastadt Kaiserslautern. Wichtig ist dem Konzept- künstler zu betonen, dass der Thron keine unreflektierte Verherrlichung monarchistischer Strukturen darstellt. Vielmehr ist das Bauwerk eine Art Bürgerthron, der ausdrücklich dazu einlädt, die Perspektive zu wechseln und vielleicht auch ein paar nette Schnappschüsse aufzunehmen. Zugleich ist es ein Symbol für die bedeutende Vergangenheit von Worms, deren Bauwerke in mehreren Stadtzerstörungen unwiederbringlich verloren gingen. Nun erinnert der „Thron zu Worms“ an diese Historie. Ermöglicht wurde der Thron ausschließlich über eine Spende eines Wormser Rotary Club Mitglieds. Errichtet wurde der Thron wiederum durch Frank Natursteine, unter der fachmännischen Leitung des Geschäftsführers Lakhwinder Singh nach einer Kon- zeption von Eichfelder.

Timo Horst, Stephanie Lohr, Michaela Langner (Rotary Club), Petra Graen und Eichfelder

Text: Dennis Dirigo, Fotos: Andreas Stumpf