Auf dem jüngsten 24. Rheinland-Pfälzischen Gynäkologentag in Mainz hat das Team der Frauenklinik um Professor Thomas Hitschold zum wiederholten Mal einen Wissenschaftspreis gewonnen. Der leitende Oberarzt Dr. Matthias Kögel erhielt in diesem Jahr den Preis für seine Arbeit über die Bedeutung der Roboter-assistierten endoskopischen Chirurgie in der gynäkologischen Krebsmedizin.

Hierbei handelt es sich um ein minimal-invasives Verfahren, bei dem über kleine Löcher in den Bauchdecken Hülsen platziert werden, in die Operationsinstrumente und eine Kamera eingeführt werden können. Die Bauchhöhle wird nicht aufgeschnitten, es handelt sich um eine Form der „Knopflochchirurgie“. Das Besondere ist, dass die Instrumente mit Roboterarmen verbunden werden, die der Operateur von einer Konsole mit dreidimensionaler Bildübertragung abseits vom Patienten mittels Joysticks steuert. Hierbei hilft der Roboter dabei, unter starker Vergrößerung punktgenaues und hochpräzises Präparieren zu ermöglichen, das bei der sogenannten freihändigen Laparoskopie, der gängigen Form der Bauchspiegelung, so nicht möglich ist. Es gibt in Deutschland insgesamt nur 24 Frauenkliniken, die dieses Gerät einsetzen, das von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierte Wormser Zentrum für Gynäkologische Onkologie ist eine davon. Dr. Kögel konnte anhand von etwa 100 ausgewerteten Fällen der letzten Jahre zeigen, dass die Methode sehr sicher und aus krebsmedizinischer Sicht mit vergleichbaren onkologischen Ergebnissen verbunden ist wie die offene klassische Operationstechnik oder die freihändige Laparoskopie, dabei aber für die Patientinnen wesentlich verträglicher war. So wurde über weniger Schmerzen berichtet, einen geringeren Blutverlust, eine kürzere Aufenthaltsdauer im Krankenhaus und wesentlich weniger Wundheilungsstörungen. Angewendet wird die Methode bei bösartigen Veränderungen der Gebärmutter. Die Jury zeichnete den Beitrag wegen seiner Innovationskraft und den zukunftsweisenden Inhalten sowie aufgrund des gelungen Vortrags aus.

Die Wormser Arbeitsgruppe hatte erstmals bereits im Jahre 2004 den Wissenschaftspreis des Rheinland-Pfälzischen Gynäkologentags für eine Arbeit über relevante Bedingungen bei der Geburt aus Sicht der Mütter erhalten. 2006 nahm sie den Wissenschaftspreis für die wissenschaftliche Aufarbeitung der Ursachen der Schulterdystokie, einer geburtshilflichen Komplikation mit Feststecken des Kindes im Geburtskanal, 2008 für die prospektive Untersuchung zur Bedeutung und Notwendigkeit der Ultraschalluntersuchung beim Geburtsbeginn, 2012 für eine Aufarbeitung zur Frage der Bedeutung der Kernspinuntersuchung der Brust zur Abklärungsdiagnostik im Brustzentrum und 2015 für die Untersuchungen zur Messung der körperlichen und psychischen Befindlichkeit von Krebspatientinnen entgegen. Die Wormser Arbeitsgruppe zählt damit zusammen mit der Universitätsfrauenklinik zu den wissenschaftlich aktivsten Kliniken in Rheinland-Pfalz. Das jetzige Preisgeld möchte Dr. Kögel dem Förderverein des Faltbootclub Worms für das Drachenbootprojekt „Pinkpaddlerinnen“ der Wormser Frauenselbsthilfegruppe spenden.