Trainerlegende Sepp Herberger prägte einst den Satz „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“. Diese Aussage trifft natürlich nicht nur auf Fußballspiele zu, sondern genießt auch eine Allgemeingültigkeit für die Festspiele. Das kommende Jahr verspricht in dieser Beziehung, ein ganz besonderes Festspieljahr zu werden. Denn erstmals beschäftigen sich die Autoren Feridun Zaimoglu und Günter Senkel mit der Frage, wie die Geschichte eigentlich nach dem Gemetzel bei Etzel weitergehen könnte.

Tatsächlich lässt der unbekannte Autor des Nibelungenliedes viele Fragen unbeantwortet. So wird im weiteren Verlauf der Geschichte Brunhildes Schicksal nicht weiter thematisiert. Genauso bleibt die Frage offen, was mit dem verwitweten Hunnenkönig Etzel passiert. Zaimoglu und Senkel haben darauf Antworten gefunden. In ihrer Fortsetzung des alten Mythos knüpfen sie an das Ende von Friedrich Hebbels Bearbeitung an und lassen den Hunnenkönig Etzel nach dem Tod von Kriemhild und den Burgundern nach Worms reisen. Dort möchte er sein Erbe einfordern. Doch er ist nicht der einzige, der vor dem Dom Anspruch auf den sagenumwobenen Nibelungenschatz erhebt: In Worms stehen bereits Siegfrieds Eltern aus Xanten vor der Tür und fordern ebenfalls den Nachlass ihres toten Sohnes. Doch alle haben sie die Rechnung ohne die Daheimgebliebenen gemacht: Denn der Weg zum Gold führt nur über Brunhild. Und die verteidigt nicht nur den Dom gegen alles Fremde, sondern hat für das alte und neue Worms noch ganz andere Pläne. Diese spannende Idee wird von dem bildstarken Regisseur Roger Vontobel im kommenden Jahr auf der Nordseite des Doms in Szene gesetzt. Der Schweizer Regisseur hat hierfür ein vielversprechendes Kreativteam zusammengestellt, das Ende November zum ersten Mal in Worms zusammenkam. Vontobel setzt hierbei auf Künstler, mit denen er schon des Öfteren zusammengearbeitet hat. Für das Bühnenbild engagierte er den Dänen Palle Steen Christensen. Beide arbeiteten auch 2016 im benachbarten Mannheim zusammen. Für das Nationaltheater brachten sie dort eine Neufassung von Verdis berühmter Oper „Aida“ auf die Bühne. Während das Publikum mit Vontobels Herangehensweise haderte, zeigte sich die Presse sehr angetan. Das galt besonders für Christensens Bühnenbild, das zwar eher schlicht ausfiel, aber durch Pragmatismus glänzte. Durch eine integrierte Drehbühne war es so ein Leichtes für den Regisseur, zwei unterschiedliche Szenen nahtlos zu kombinieren. Im Moment kann man freilich nur darüber spekulieren, was Christensen als Bühnenbild plant. Platz genug steht ihm zur Verfügung, da wieder auf der Nordseite, also der breiten Domseite, gespielt wird. Zum Kreativteam gehören auch Clemens Walter und Ulrik Gad, die ebenfalls an der „Aida“ Aufführung mitarbeiteten. Ulrik Gad wird bei „Siegfrieds Erben“ für das richtige Licht sorgen, während Walter die Aufführungen mit Videoinstallationen unterstützt.

Vorverkauf mit Weihnachtsaktion

„Siegfrieds Erben“ wird vom 20. Juli bis 5. August 2018 an 16 Abenden (Montag, 30. Juli spielfrei) aufgeführt. Tickets gibt es derzeit im Rahmen einer Weihnachtsaktion für die Tage von Sonntag bis Mittwoch mit 15% Rabatt auf alle Kategorien. Die Aktion läuft bis zum Heiligabend, 12 Uhr. Tickets können über die Hotline 01805 – 33 71 71 (0,14 Euro/Minute aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Minute, erreichbar Montag bis Freitag 8 bis 20 Uhr, Samstag 9 bis 20 Uhr) oder über die Internetseite www.nibelungenfestspiele.de bestellt werden. Ebenso bieten alle bekannten TicketRegional-Vorverkaufsstellen die Karten an, auch dort gilt der Rabatt. Generell kosten die Tickets wieder, je nach Kategorie, zwischen 29,- und 99,- Euro. EWR CLEWR-Card-Inhaber erhalten 10% Prozent auf zwei Eintrittskarten bei Buchung über die oben genannte Hotline sowie beim TicketService Worms (gilt nicht in Kombination mit anderen Rabatten).