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„Freiheit und Gleichheit unter Eidgenossen“ / 7. Dalbergakademie am 21. und 22 . August

Die besondere und für das Linksrheinische prägende und typische Geschichte von Schloss Herrnsheim und den Dalbergern zwischen 1789 und 1883 ist beispielhaft für die nach Westeuropa orientierte Entwicklung der Rheinregion. Daher soll die Dalbergakademie als Vermittlungsinstitution für aufklärerisches Gedankengut im deutschen Westen den Genius Loci vergegenwärtigen. Die Architektur und der Park sind nicht ohne den Geist der Aufklärung und ihre kulturellen und politischen Wirkungen links des Rheins zu verstehen.

 

Im Rahmen der 7. Dalbergakademie am 21. und 22 . August unter dem Titel „Freiheit und Gleichheit unter Eidgenossen“ finden folgende Vorträge statt:

 

  1. August, 19.30 Uhr, Orangerie / Schloss Herrnsheim

Volker Gallé M. A.

Wo empörten sich im Frühjahr 1525 die Bauern?

Es begann am 29. April in Bockenheim und endete am 24. Juni in Pfeddersheim. Die Bauernhaufen zogen u. a. nach Hochheim, Neuhausen, Herrnsheim, Osthofen, Hamm, Eich, Bechtheim und Westhofen, danach ins pfälzische Wachenheim und von da wieder zurück über Dirmstein und Gundheim nach Pfeddersheim. Einer ihrer Hauptleute war Egmund Reisseisen aus Worms. In Pfeddersheim liefen Milizionäre aus 32 Dörfern im Umkreis des kurpfälzischen Oberamts Alzey zu ihnen über.

 

20.30 Uhr, Orangerie / Schloss Herrnsheim

Marvin Sanu

Was kam im 16. Jahrhundert auf den Tisch?

Wer an Rheinhessen denkt, der denkt an »Weck, Worscht unn Woi«. Wie war das aber im 16. Jahrhundert? Es geht in diesem Vortrag um die Rolle von Feldfrüchten und Speisen vor 500 Jahren.

 

 

  1. August, 19.30 Uhr, Orangerie / Schloss Herrnsheim

Prof. Dr. Peter Bernhard

Die Zwölf Artikel von Memmingen als Vorläufer der Menschenrechte

Im März 1525 formulierte eine Versammlung aufständischer Bauernverbände im oberschwäbischen Memmingen in zwölf Artikeln ihre Forderungen gegen die Obrigkeit. Damit erhielt die als »Empörung des Gemeinen Mannes« titulierte Bewegung ihr Manifest. Sogleich als Flugschrift gedruckt und in zahlreichen Städten – auch in Worms – nachgedruckt, fand es rasch weite Verbreitung. Die sich darin aussprechende Überzeugung vom Bestehen unveräußerlicher, angeborener Rechte einer jeden Person bahnte sich nach Niederschlagung der Revolte zunächst unterirdisch weiter ihren Weg, bis hin zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte 1948.

 

20.30 Uhr, Orangerie / Schloss Herrnsheim

Volker Gallé M. A.

Bauernspott und Bauernlob In der LIteratur um 1500

In der Narrenliteratur und den Fastnachtsspielen des 15. Jahrhundert musste der Bauer meist die Rolle eines unzivilisierten Wilden spielen, der leicht übertölpelt werden konnte. Dagegen regte sich am Ende des Jahrhunderts allerdings zunehmend literarischer Widerspruch, der fragte „Als Adam grub und Eva spann, wo war denn da der Edelmann?“ Diese Druckschriften, die eine Aufwertung der Arbeit einklagten, trugen zu steigendem Selbstbewusstsein der Bauern bei.

 

Die Vorträge dauern jeweils eine halbe Stunde mit einer Viertelstunde für Fragen und Gespräch. Zwischen den Vorträgen gibt es eine Viertelstunde Pause. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei; eine Anmeldung ist erforderlich.

 

Informationen · Anmeldung · Kontakt

Büro des Oberbürgermeisters · Kulturkoordination

06241 8531053 · kulturkoordination@worms.de

www.worms-erleben.de

 

Titelbild Schloss Herrnsheim / Bernward Bertram