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Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat am 23. Juni die zweite Stufe des Notfallplans Gas ausgerufen, die sogenannte Alarmstufe. Grund für die Ausrufung der Alarmstufe ist die seit dem 14. Juni 2022 bestehende Kürzung der Gaslieferungen aus Russland und das weiterhin hohe Preisniveau am Gasbeschaffungsmarkt. Zwar sind die Gasspeicher mit 61 Prozent besser gefüllt als im Vorjahr, doch sollten die russischen Gaslieferungen über die Nord Stream 1-Leitung weiterhin auf dem niedrigen Niveau von maximal 40 Prozent verharren, ist ein Speicherstand von 90 Prozent bis Dezember nicht ohne zusätzliche Sparmaßnahmen leistbar.

Demnach sind alle Verbraucher zum Gas sparen aufgerufen. Das betrifft sowohl Privatpersonen, Gewerbe- und Industrieunternehmen als auch die öffentliche Verwaltung. Die Stadt Worms steht deshalb in enger Abstimmung mit dem lokalen Energieversorger EWR um kurzfristige Energieeinsparpotentiale innerhalb der städtischen Einrichtungen zu identifizieren. „Die Stadt Worms wird unter Einbindung aller kommunalen Unternehmen einen Energiesparplan aufsetzen. Der Gas-Engpass ruft uns alle zum entschiedenen Handeln auf. Wir loten daher aktuell sämtliche städtischen Optionen zur Einsparung von Energie unter Berücksichtigung einer sozialen und wirtschaftlichen Verträglichkeit aus. Gleichzeitig ist es mir auch wichtig, jeden Einzelnen dazu aufzurufen, Energie einzusparen, damit wir es schaffen, die Gasspeicher für den nächsten Winter zu füllen. Die Situation an den Energiemärkten ist bereits sehr angespannt und erfordert ein gemeinschaftliches und solidarisches Handeln“, so Oberbürgermeister Kessel.

 

Die Versorgungssicherheit mit Gas ist laut Aussage des Bundeswirtschaftsministeriums aktuell zwar kritisch, aber gewährleistet. „Die ausfallenden Mengen können zwar noch am Markt beschafft werden, allerdings zu deutlich gestiegenen Bezugspreisen, wie es sie in den letzten 50 Jahren in dieser Höhe noch nicht gegeben hat“, sagt Stephan Wilhelm, Vorstandssprecher der EWR AG und ergänzt: „Innerhalb von zwölf Monaten sind die Großhandelspreise für Strom um das Vierfache, die für Gas um das Fünffache gestiegen. Je länger die extrem gestiegenen Beschaffungskosten bestehen bleiben, desto mehr werden sie sich in den jeweiligen Tarifen niederschlagen und diese für den Kunden massiv verteuern“. Diese verschärfte Kostenentwicklung an den Beschaffungsmärkten wird sich in vollem Umfang bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern niederschlagen und zu großen finanziellen Herausforderungen bei allen Marktteilnehmern führen.