Eine Pressemitteilung des Rotary Club Worms:
Am 9. November 1938 ermordeten SA und SS hunderte Menschen jüdischen Glaubens, über 30.000 Menschen wurden in Konzentrationslagern inhaftiert, über 1.400 Synagogen und zahlreiche jüdische Geschäfte zerstört. Dieser Tag markierte einen Wendepunkt in der nationalsozialistischen Verfolgung von Menschen jüdischen Glaubens, die schließlich im Holocaust gipfelte.
Daran erinnern heute in Worms mehr als 300 so genannte Stolpersteine. Das sind kleine, in den Boden eingelassene Gedenktafeln, die an Verfolgte des NS-Regimes erinnern und Teil eines dezentralen Mahnmals des Künstlers Gunter Demnig sind. Auf den Tafeln, die meist vor den ehemaligen Wohnhäusern der Holocaust-Opfer verlegt wurden, sind deren Namen, Geburtsjahre und Schicksale zu lesen.
Es sind schreckliche Schicksale, an die die Mitglieder des Rotary Clubs Worms alljährlich mit einer Stolperstein-Putzaktion erinnern wollen. Bewusst nutzten sie den Jahrestag der Pogromnacht, um mit Polierpaste und Schwämmen bewaffnet auszuschwärmen.
Dass die Erinnerung an die schrecklichen Gräueltaten der Nationalsozialisten nicht in Vergessenheit gerät, ist den Rotarierinnen und Rotariern des Wormser Clubs eine Herzensangelegenheit. Mittlerweile gibt es rund 100.000 Stolpersteine in 29 Ländern, die zusammen das weltweit größte dezentrale Mahnmal zur Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus bilden.