Eine Pressemitteilung von MdL Jens Guth:
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Was leistet ein Frauenhaus? Aus welchen Gründen wird es aufgesucht? Mit diesen und vielen weiteren Fragen im Gepäck besuchte der Wormser SPD-Abgeordnete Jens Guth die Zufluchtsstätte für betroffene Frauen und Kinder.
Häufig würden der Freund oder Ehemann der Hilfesuchenden Gewalt, Macht und Kontrolle über die Partnerin ausüben. Es komme auch vor, dass die Kinder und Jugendlichen betroffener Frauen diese Gewalt körperlich und psychisch trifft. Im Wormser Frauenhaus können diese Frauen gemeinsam mit ihren Töchtern und Söhnen eine sichere Unterkunft und Unterstützung finden, erläutern Sandra Noppenberger und Monika Diel.
Die Plätze seien alle belegt und die Verweildauer läge bei durchschnittlich 75 Tagen, erfährt der Landtagsabgeordnete. Aktuell befänden sich 5 Frauen und 7 Kinder im dreistöckigen Gebäude. Im EG sind die Büros, eine Küche und ein Kinderspielraum, in den beiden oberen Stockwerken die Zimmer. Jede Frau hat eines zur Verfügung.
Die 5 Mitarbeiterinnen arbeiten alle in Teilzeit und sind zuständig für das Frauenhaus sowie die angegliederte Frauenberatungs- und Interventionsstelle. Ehrenamtlich unterstützt wird das Frauenhaus durch einen eigenen Förderverein. Finanziert wird das Ganze durch eine Sockelförderung für Personalkosten, eine Platz- und eine Sachkostenpauschale des Landes und einen Zuschuss der Stadt. Nutzungsentgelte der Betroffenen und Spenden sowie Bußgelder stocken das Budget auf.
Für die Bewohnerinnen gibt es eine 24 Stunden Rufbereitschaft, aber Notsituationen im Haus kämen „Gott sei Dank“ selten vor. Aber, die Hochrisikofälle hätten sich erhöht, auch mit Todesdrohungen.
Die Sprachproblematik bei Frauen mit Migrationshintergrund, wie aktuell bei einer Ukrainerin die kein Deutsch spricht, wurde ebenfalls thematisiert. Dank weiterer Landesförderung könne man mittels „Lingatel“ auf Telefondolmetscherinnen zurückgreifen.
Seit Anfang des Jahres gibt es eine Webseite, auf der bundesweite Plätze in Frauenhäusern abgerufen werden könnten. Auch hier fördert das Land mit, informieren Diel und Noppenberger.
Probleme wie Wohnungssuche für die Frauen, Mittelübertragung, Personalaufstockung, versprach der SPD-Parlamentarier anzugehen und gab auch wichtige Hinweise. Der Kreisbauverein könnte bei Wohnungssuche ein guter Ansprechpartner sein. Darüber hinaus will er mit dem Landrat über eine Beteiligung der Finanzierung reden, da es im Kreis kein eigenes Frauenhaus gib. Ferner versprach er wegen weiterer Mittel das zuständige Ministerium zu kontaktieren.
Wer das Frauenhaus finanziell oder aktiv unterstützen möchte, oder aber selbst Hilfe, Schutz oder Beratung braucht, der kann sich an das Leitungsteam (Tel: 43591) wenden oder unter Frauenhaus Worms, Sparkasse Worms-Alzey-Ried
IBAN DE 7255 3500 1000 0024 0656, direkt spenden. Dringend gebraucht werden auch Angebote zu privatem günstigem Wohnraum.