Ehret und Klein informierten über den Fortgang der Bauprojekte K32 und Licht-Luftbad-Quartier
Es ist noch nicht lange her, da berichteten wir über das Schweigen des Starnberger Projektentwicklers Ehret und Klein im Kontext mit den drei prominenten Großbaustellen in Worms (WO! 03/24). Doch nur wenige Tage nach Veröffentlichung dieses Artikels meldete sich das Unternehmen per Pressemitteilung zu Wort und schickte sogar wenige Wochen später einen Mitarbeiter nach Worms, um im Innenstadtausschuss über den aktuellen Stand der Baustelle „K32“ zu informieren.
Am Ende der Präsentation konnte man sich durchaus darüber wundern, warum das Unternehmen nicht einfach eine kurze Stellungnahme veröffentlicht hat. So hinterließ Marco Ulivieri mehr Fragen als Antworten. Einmal mehr gab es obendrauf ein neuerliches Startdatum für den Ausbau. Der sollte eigentlich schon Anfang des Jahres erfolgen, doch daraus wurde nichts. In seinem Vortrag erläuterte Ulivieri ausgiebig die Schwierigkeiten auf dem Kapitalmarkt. Sprich, Banken wollen Mietverträge, doch die sind für das Projekt K32 gar nicht so einfach bekommen. Es gäbe zwar immer mal wieder Interessenten, aber oftmals bliebe es nur beim Interesse. Das erfordere immer wieder Neuplanungen. Zu dieser Neuplanung gehört, dass sich „Ehret und Klein“ zunächst auf den Ausbau des Erdgeschosses und der dritten Etage konzentriert. Stockwerk eins und zwei bleiben indes weiterhin unberührt. Wie bekannt ist, soll in das Erdgeschoss ein Rewe Supermarkt einziehen. Die Verträge seien fix und Testanlieferungen habe man auch schon durchgeführt und dabei festgestellt, dass man eine Rampe bauen müsse. Hier sei man allerdings auf die Stadt angewiesen, da die benötigte Fläche öffentlichen Raum betreffe. Im dritten Obergeschoss soll ein Restaurant/Café inklusive Dachterrasse mit Blick zum Dom entstehen. Zudem soll auf dieser Etage Raum für Co-Working-Space geschaffen werden. Ulivieri erläuterte, dass dies im Sinne des „New Work“-Gedanken sei. So könne sich ein Wormser, dessen Arbeitgeber in Karlsruhe sitzt, einen Arbeitsplatz mieten, um sich das tägliche Pendeln zu ersparen. Um das Vorhaben optisch zu verdeutlichen, präsentierte Ulivieri hübsch anzusehende Visualisierungen. Bemüht wurde zudem einmal mehr der urbane Mix aus Praxen, Büros, Kultur, Sport und anderen möglichen Kunden. Auf der Wunschliste des Unternehmens steht zudem der Bau einer Parkfläche im Untergeschoss des Gebäudes. Dort möchte der Projektleiter 33 Parkflächen anlegen. Die Zufahrt soll über die Schlossergasse erfolgen, ehe es mit einem Aufzug in das Untergeschoss geht. Wann dies der Fall sein wird, das steht in den Sternen. Ein Bauantrag wurde für dieses Unterfangen noch nicht eingereicht. Fest im Blick habe man aber den Starttermin für den Ausbau besagter Etagen. Der Startschuss ist für das dritte Quartal angesetzt, optimalerweise im Juni dieses Jahres. Beendet soll der Ausbau bereits im Juni kommenden Jahres sein. Ebenfalls im Sommer soll laut Pressemitteilung der Baustart im Licht-Luftbad-Quartier in der Monsheimer Straße erfolgen. Bis spätestens August soll zudem das Kaufhaus Möbel Boss endgültig Vergangenheit sein, sodass der Weg frei ist für den Baustart. Bezüglich des Wiedererwachens des ehemaligen Kaufhof Gebäudes brachte es Bürgermeisterin Stephanie Lohr am Ende des Vortrages von Marco Ulivieri im Innenstadtausschuss nüchtern auf den Punkt: „Die Wormser warten darauf, dass diese Wunde geschlossen wird.“ Ein Satz, den man auch problemlos auf das ehemalige Rheinmöve Gelände, neu Licht-Luftbad-Quartier, anwenden kann. Man darf gespannt sein, ob im Sommer neues Leben in die darbenden Projekte einzieht.
Text und Foto: Dennis Dirigo