In seiner Reihe „Karl-Heinz Deichelmann liest…“ möchte Deichelmann den Zuhörer/innen die schönsten Werke der Weltliteratur ans Herz legen, weshalb er sich ganz besonders freut, im Rahmen des „Luthersalons“ am 25. März Anton Tschechows wunderbare Erzählung „Die Dame mit dem Hündchen“ zu präsentieren.
Darum geht es: Dmitri Gurow, ein gelangweilter, seiner Ehe überdrüssiger und an flüchtige amouröse Abenteuer gewöhnter Bankangestellter, geht während eines Urlaubs am Schwarzen Meer eine Affäre mit der jungen Anna Sergejewna ein. Als sie, die schüchterne Dame mit dem Hündchen, schließlich heim zu ihrem erkrankten Gatten reist, kehrt Gurow zu seiner Familie nach Moskau zurück und wartet darauf, dass sich die Erinnerung an sie verflüchtigen werde. Doch bald erkennt er, dass die Begegnung mit ihr ihn völlig verwandelt hat und er unmöglich in sein altes Leben zurückkehren kann. Er folgt ihr in die Provinzstadt S., um sie wiederzusehen. Und was als ein Ferienflirt begann, entwickelt sich nun zu etwas, womit beide nicht gerechnet hatten: zu einer kompromisslosen Liebe gegen alle gesellschaftlichen Widerstände.
Vladimir Nabokov hielt diese Liebesgeschichte für eine der größten Geschichten, die je geschrieben wurden. Sie fesselt durch Tschechows nüchternen, lakonischen Stil und sie ist ergreifend, denn obwohl der Ausgang der Geschichte offenbleibt, zeichnet sich ein Triumph der Liebe über die Sinnlosigkeit des Lebens ab. Als der sterbenskranke Tschechow die Erzählung zu Papier brachte, erlebte er übrigens selbst noch einmal eine große Liebe. Er wusste also sehr genau, von was er schrieb….
Am Klavier wird Deichelmann von Christian Schmitt mit Klavierstücken von Wladimir Rebikow begleitet. Rebikov ist Landsmann und Zeitgenosse Tschechows. Die Projektion von Illustrationen bekannter Zeichner bereichert den Abend visuell.
WO? Lutherkirche
WANN: Freitag, 25.03.2022, 20 Uhr
WIEVIEL: Eintritt frei – Kostenbeitrag erbeten