„Rheinhessen liest“ mit Heinz Balzer
20. November 2024 | Wormser Vinothek: Wenn der Herbst kommt, ist es traditionell an der Zeit, dass „Rheinhessen liest“. Dass es bei dem Musiker Heinz Balzer nicht einfach bei einer Lesung bleiben würde, war natürlich klar. Insofern bescherte der Musiker den Gästen in der Wormser Vinothek einen kurzweiligen Abend.
Heinz Balzer ist ein Rheinhesse durch und durch. Ebenso aber auch ein leidenschaftlicher Musiker, der mit Haut und Haaren diese Leidenschaft lebt. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass der Ibersheimer im Rahmen der Literatur Reihe „Rheinhessen liest“ nicht einfach aus seiner selbstverfassten Autobiografie „…mit viel Salatöl“ las, sondern sein Publikum auch noch an seinem musikalischen Oeuvre teilhaben ließ. Im Gegensatz zum erdig kraftvoll gespielten Bluesrock von Balzers Begleitband „Altrheinpower“, zeigten sich die Songs an diesem Abend in der gut besuchten Vinothek von ihrer reduzierten Seite. Lediglich begleitet von Matze und seiner akustischen Gitarre, blieb mehr Raum für Balzers agile Art, die Songs zu leben und nicht einfach zu singen. Dass dabei nicht jeder Ton saß, störte nicht weiter, sondern verstärkte das Gefühl, dass hier jemand sein Leben der Musik verschrieben hat. Unvermeidbar war selbstverständlich auch der Einsatz von Balzers geliebter Mundharmonika. Ein Instrument, wie er erzählte, das ihn gemeinsam mit dem Bass bereits ein ganzes Leben begleitet. Mittelpunkt dieses Lebens war natürlich die Musik. Und so geht in seinem Buch um einen Mann, der auszog, um Konzerte zu besuchen, sich selbst auf die Bühne zu stellen und berühmte Rockklassiker mit deutschen und vor allem ironischen Texten zu versehen. Da wurde dann schon mal aus dem berühmten Beatles Klassiker „Let it be“ das Stück „In de Brieh“.
Fazit: Angekündigt als interaktive Lesung bewies das rheinhessische Blues Rock Urgestein, dass auch nach weit über 50 Jahren Bühnenkarriere mit dem Musiker zu rechnen ist. Zugleich war die Lesung auch ein spannender Ausflug in die regionale Musikgeschichte der letzten 50 Jahre.
Text: Dennis Dirigo, Foto: Andreas Stumpf