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„Mit Gauß und Rudi an einem Tisch“

Eine Pressemitteilung des MdL Dirk Beyer:

Der Landtagsabgeordnete Dirk Beyer (SPD) besuchte am Montag das Bildungszentrum Worms, um sich vor Ort ein Bild von der aktuellen Situation an den beiden traditionsreichen Gymnasien – dem Rudi-Stephan-Gymnasium und dem Gauß-Gymnasium – zu machen. Im Zentrum seines Besuchs stand ein intensiver Austausch mit den Schulleitungen über drängende Zukunftsfragen.

Im Gespräch mit Dr. Julian Kallmann, Schulleiter des Gauß-Gymnasiums, seiner Stellvertreterin Claudia Zuber sowie Dr. Markus Wallenborn vom altsprachlichen Rudi-Stephan-Gymnasium wurde deutlich, wie dringend eine Entscheidung über die bauliche Zukunft des Bildungszentrums benötigt wird. Der derzeitige Gebäudekomplex, der bereits seit rund 50 Jahren in Betrieb ist, zeigt zunehmend deutliche Verschleißerscheinungen. Ob eine umfassende Sanierung wirtschaftlich sinnvoll und baulich überhaupt möglich ist oder ob ein kompletter Neubau angestrebt werden muss, ist bislang noch offen. Beyer sagte zu, sich bei Stadt und Land für eine zügige Klärung der baulichen Perspektiven einzusetzen.

Ein weiteres zentrales Thema war die Rolle digitaler Medien im Schulalltag. Die Schulen verzeichnen einerseits Fortschritte bei der Digitalisierung des Unterrichts, stoßen aber auch auf neue Herausforderungen – insbesondere beim Umgang mit Smartphones und der Nutzung von Künstlicher Intelligenz durch Schülerinnen und Schüler. Der Einsatz KI-basierter Tools birgt Chancen für individuelles Lernen, wirft aber auch Fragen zu Missbrauch, Prüfungsintegrität und pädagogischem Umgang auf.

Deutlich angesprochen wurde zudem die angespannte Personalsituation. Dr. Wallenborn vom Rudi-Stephan-Gymnasium berichtet, dass er eine stete leichte Unterversorgung beim Lehrkräfteschlüssel kritisch sieht, da sie keine Reserven lässt, wenn es wirklich mal längere krankheitsbedingte Ausfälle gibt. Eine Lücke, die angesichts stetig steigender Anforderungen im Schulalltag zunehmend schwerer wiegt. Differenzierung im Unterricht, individuelle Förderung, Digitalisierung und die wachsenden sozialen Aufgaben erfordern mehr personelle Ressourcen, als derzeit zur Verfügung stehen. Die Schulleitungen betonten, dass das Engagement der Kollegien zwar groß sei, die Belastungsgrenze jedoch vielerorts erreicht werde.

„Unsere Schulen stehen an einem wichtigen Wendepunkt – sowohl was ihre bauliche Ausstattung als auch den Umgang mit neuen Technologien und den Personalbedarf betrifft“, betonte Dirk Beyer. „Ich nehme die Anregungen und Sorgen der Schulleitungen sehr ernst. Gute Bildung braucht nicht nur moderne Gebäude und digitale Infrastruktur, sondern vor allem ausreichend qualifiziertes Personal sowie Schulhöfe als Lernorte zur Bewusstseinsbildung über ökologische Zusammenhänge und Klimaschutz und keine Betonwüsten.“ Aus diesem Grund freut sich der Abgeordnete auch, dass die beiden Schulen für ihre Eingabe bei der „Aktion Grün“ des Umweltministeriums einen Zuschuss von 15.000 Euro erhalten haben.

Der Austausch unterstrich einmal mehr die zentrale Rolle der Bildungseinrichtungen als Orte der Zukunftsgestaltung. Beyer kündigte an, den Dialog mit der Schulgemeinschaft fortzusetzen und sich aktiv in die Entscheidungsprozesse einzubringen.