Stadtrat sagt illegaler Müllentsorgung den Kampf an
Es ist eigentlich eine traurige Angelegenheit! Immer wieder sorgen illegale Müllentsorgungen in Worms für ungläubiges Staunen. Mal ist es Bauschutt, der einfach in der Natur entladen wird, mal sind es in der Innenstadt wahre Sperrmüllansammlungen, die nachts irgendwo abgestellt werden. Zusätzlich werden die Straßen und Fußgängerzonen oftmals mit achtlos entsorgtem Alltagsmüll verschandelt.
Man fragt sich unweigerlich. Handelt es sich hierbei um Dummheit, Ignoranz oder eben beides? Geht es nach dem Willen des Stadtrates sollen sich demnächst Umweltdetektive diesem Problem annehmen. Man sollte meinen, dass Worms mit drei Abfallwirtschaftshöfen, einer Bauschuttdeponie und einer Grünabfallkompostanlage den Bürgerinnen und Bürgern ausreichend Möglichkeiten bietet, um Abfälle umweltgerecht und auch kostengünstig zu entsorgen. Dennoch kommt es immer wieder zu oben beschriebenen Vorfällen. Das kommt den Steuerzahler teuer zu stehen. Die Stadt rechnet vor, dass alleine im letzten Jahr dadurch zusätzliche Kosten von 120.000 Euro entstanden. Die Verursacher sind zumeist nicht ausfindig zu machen. Nach dem Vorbild der Stadt Mönchengladbach stellte die SPD Stadtratsfraktion nun einen Antrag, sogenannte Umweltdetektive in Worms zu etablieren. Die Aufgaben sind vielfältig: Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit, Ahndung auch kleinster illegaler Ablagerungen wie Taschentücher, Zigarettenschachteln oder Kaffeebecher sowie deren zügiges Entfernen, um ein „Ausbreiten illegaler Müllkippen zu vermeiden“. Außerdem sollen sie klassische Detektivarbeit leisten und nach Hinweisen auf die Verursacher suchen. Geht es nach dem Willen einzelner Stadtratsmitglieder sollen die zukünftigen Abfallermittler sich auch noch um ärgerliche Hundehäufchen kümmern. In diesem Zusammenhang fiel dann schon mal das Wort „DNA Analyse“. Bürgermeister Kosubek, der zugleich für den Entsorgungsbetrieb (ebwo) und den Kontroll- und Vollzugsdienst zuständig ist, begrüßt zwar die Pläne und betonte, dass man bereits jetzt Kleinstdelikte mit einem Bußgeld belegt, gab aber auch zu bedenken, dass man in den meisten Fällen keine Spuren finden würde. Zugleich verwies er darauf, dass dieses Vorhaben für die Stadt teuer werden könnte. Angegliedert werden sollen die Müllermittler an die ebwo, die müsste wiederum die entstehenden Kosten der Stadt in Rechnung stellen, was in Anbetracht des klammen Geldbeutels ein Problem ist. Bis zu den Sommerferien soll in Kooperation mit der ebwo ein Konzept entwickelt werden, das man anschließend im Umweltausschuss diskutieren möchte.