Die CDU-Fraktion im Wormser Stadtrat beschäftigt sich seit Jahren mit der Möglichkeit, für Worms weitere Haltepunkte der S-Bahn einzurichten. Neben den hier zu lösenden Fragen mit der Bahn und den Betreibern beschäftigt die CDU aber auch immer die Kosten-Nutzen-Relation, so der Fraktionsvorsitzende Dr. Klaus Karlin. Dem Vorschlag des DGB für einen S-Bahn-Haltepunkt steht die CDU daher offen gegenüber, wie der Sprecher für Mobilität Marco Schreiber bestätigt, da auch dieser Halt die Partei umtreibt.

Der Ausbau des Nahverkehres ist und bleibt ein wichtiger Baustein für die künftige Mobilität der Stadt. Worms ist in Rheinland-Pfalz die einzige Stadt, die seit Aufnahme des Rheinland-Pfalz-Taktes weniger Haltepunkte hat als davor. Das ist nicht hinnehmbar und ein Desaster, das die Landesregierung verantwortet. Daher begrüßt die CDU, dass jetzt von vielen Seiten Vorschläge für einen Ausbau der Bahnanbindung von Worms gemacht werden.
Allerdings ist auch der Haltepunkt „Worms-Nord“ nicht frei von Unwägbarkeiten. Daher wollen die Christdemokraten zunächst das Thema Worms-West voranbringen. „Dieser Haltepunkt an der Strecke Worms – Monsheim – Alzey ist bereits Mitte der 2000er Jahre mit einem positiven Ergebnis untersucht worden. Wir können hier also auf einer bestehenden Grundlage aufbauen.“, so Karlin und Schreiber. Zwischenzeitlich haben sich die Zuschuss- und Finanzierungsmöglichkeiten verbessert und auch die Bebauung im Umfeld ist vorangeschritten. Die Kosten für Bahnsteige an dieser Strecke sind aufgrund der deutlich geringeren Zuglängen auch überschaubarer, wie bei der S-Bahn Richtung Mainz. Unter Berücksichtigung der städtebaulichen Entwicklung an der Carl-Villinger-Straße sowie der begrenzten städtischen Finanzmittel sollte zunächst als Priorität der Haltepunkt Worms-West weiter untersucht werden. Auf Grundlage dieser aktualisierten Ergebnisse ist dann abschließend zu entscheiden.

 

Verkehrsplaner Klaus Harthausen, der auch für die CDU im städtischen Mobilitätsausschuss sitzt, verweist zum Standort Nord auf einige Themen, die vorab noch zu klären sind. Zunächst wäre die Planungen für die städtebauliche Erweiterung von Neuhausen abzuschließen, um die notwendige Kosten-Nutzen-Untersuchung machen zu können. Ebenfalls sei mit DB Netz zu klären, ob nicht ein drittes Gleis zwischen Worms und Osthofen notwendig ist, um die zusätzliche Haltezeit zu realisieren. Harthausen verweist darauf, dass auf der hochbelasteten linksrheinischen Strecke die S-Bahnen heute bereits in Worms Hauptbahnhof auf Überholungen durch Fernverkehr und internationale Güterzüge warten müssen. „Es ist fast sicher, dass aufgrund der Entwicklung des Deutschland-Taktes und des Ausbaus des Güterverkehrs ohnehin ein Drittes Gleis für sogenannte fliegende Überholungen notwendig wird.“, so Harthausen. Wenig attraktiv ist es, in Worms-Nord einzusteigen um dann 15-18 Minuten im Hauptbahnhof auf die Weiterfahrt in Richtung Mannheim zu warten. Diese Untersuchungen werden nach den bisherigen Erfahrungen ein bis zwei Jahre in Anspruch nehmen.

Daher plädieren die Christdemokraten dafür, derzeit das Machbare mit dem Standort Worms-West weiter voran zu treiben und weitere Standorte im Blick zu behalten. „Der ÖPNV muss und wird sich entwickeln als ein Standbein der Mobilität in Worms.“, so die Parteivertreter abschließend.