Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:

Nibelungenbrücke mit Nibelungenturm. Foto: Dennis Dirigo

Viele Menschen denken bei der Energiewende immer noch zuerst an den Bau von Photovoltaik- und Windkraftanlagen und vernachlässigen die Einsparung von Energie, vor allem in Form von Wärme. In Rheinland-Pfalz werden rund 55 Prozent des gesamten Bruttoendenergieverbrauchs in Form von Wärme und Kälte verbraucht. Nur wenn der Gesamtenergieverbrauch sinkt, haben erneuerbare Energien auf absehbare Zeit eine Chance, den Energiebedarf weitgehend zu decken. Aktuell liegt ihr Anteil bei rund 13 Prozent. Diesen Anteil zu erhöhen, muss auf zwei Wegen geschehen: höhere Versorgung mit regenerativen Energien, dazu ein geringerer Verbrauch fossiler Energieträger wie Gas und Öl, die immer noch 21 Prozent und 34 Prozent des Primärenergiebedarfs decken. Zu all diesen Themen erfahren Teilnehmer wie Berichterstatter am kommenden Thermografie-Spaziergang der Stadt Worms mehr.

„Wir müssen die Wärmewende in Worms stärker in den Fokus rücken und aufzeigen, wie wir durch Dämmung und effizientere Heizungssysteme den CO2-Verbrauch in unseren Gebäuden reduzieren und damit auch bares Geld sparen“, so Stephanie Lohr, Bürgermeisterin und zuständige Dezernentin für den Klimaschutz in Worms. Die Klimaschutzmanager der Stadt Worms laden daher zu einem Blick auf die Wärmeverluste von Gebäuden ein, mit Fokus auf den Nibelungenturm, um Einsparpotenziale aufzuzeigen. So wird der in Worms seit rund fünf Jahren erfolgreich etablierte jährliche „Thermografie-Spaziergang“ zum Anlass für den nächsten Vernetzungstermin im Rahmen der Energiekarawane.

Zu der Veranstaltung am Mittwoch, 8. Februar, sind alle Unternehmen, Vereine sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger eingeladen. Treffpunkt ist der Nibelungenturm (siehe Foto) 18 Uhr. 

Wie immer werden ausgewählte Gebäude mit einer Wärmebildkamera unter dem Motto „Wie sieht mein Haus denn aus!“ betrachtet und die Bilder von einem Energieberater fachkundig interpretiert. Allerdings handelt es sich diesmal nicht um Wohngebäude, sondern um Gewerbebauten, Vereinsheime und Produktionshallen, denn die Energiekarawane wird diese Saison für kleinst, kleine und mittlere Unternehmen sowie Vereine durchgeführt. „Durch die Thermografien können wir mit eigenen Augen Wärmeverluste aufdecken und so Energiesparpotentiale entdecken“, erläutert Martin Hassel, Klimaschutzmanager der Stadt Worms, der das Projekt Energiekarawane sowie die Thermografie-Spaziergänge mit seiner Kollegin Selma Mergner organisiert.

Bei dieser rund zweistündigen „Winter-Tour“ des Veranstaltungsformats „Stadtwandeln“, den geführten Touren durch das zukunftsfähige Worms, erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, was eine Thermografie-Aufnahme über den Energieverlust von Gebäuden aussagt. Denn mit einer Wärmebildkamera wird die Hitzeabstrahlung eines Objektes gemessen und dargestellt – kältere Objekte scheinen Violett bis Blau, warme Objekte Rot bis Weiß. Dementsprechend wird eine gut isolierte Hauswand blau abgebildet, ein Fenster eher gelb bis rot. Auf diese Weise lassen sich energetische Schwachstellen eines Hauses aufspüren und Wärmeverluste im Anschluss durch gezielte bauliche Maßnahmen verringern. Nach den positiven Rückmeldungen beim letzten Spaziergang im Jahr 2021 werden die Wärmebildaufnahmen auch diesmal im Rahmen eines Vortrags präsentiert und Fotografien gegenübergestellt. Allerdings kann die Veranstaltung diesmal wieder in Präsenz stattfinden und bietet somit eine hervorragende Möglichkeit zum anschließenden Austausch bei einem Empfang mit Häppchen und Getränken. Besonders spannend wird zudem die Vor-Ort Analyse der Thermografie des Nibelungenturms, einem der Beratungsempfänger der diesjährigen Energiekarawane.

Für die kostenfreie Teilnahme an dem Thermografie-Spaziergang wird um eine vorherige Anmeldung unter www.energiekarawane.worms.de oder per Telefon unter 06241-853-3507 gebeten.

Im Rahmen der Energiekarawane erhalten Unternehmen, Vereine und Institutionen des Kulturbereichs in Worms eine individuelle Impuls-Energieberatung bestehend aus drei Vor-Ort Besuchen durch qualifizierte Energieberater. Aufgrund der Projektförderung im Rahmen des EU-Interreg-Programms “Climate Active Neighborhoods” (CAN) ist dieses Angebot kostenfrei. Neben dem VCP Rheinland-Pfalz/Saar als Träger des Nibelungenturms zählen zu den 33 Teilnehmenden Institutionen außerdem das Weingut Sandwiese, das Westendbad Frieß sowie der Lackierbetrieb Helbig & Lang. Weiterführende Informationen können Interessierte hier nachlesen: Worms.de, Zukunft gestalten, Klima und Umwelt, Energie, Energiekarawane KKMU.