Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:

Gedruckte Rechenschaftsberichte der Wormser Stadtverwaltung („Verwaltungs-Rechenschaft des (Ober-)Bürgermeisters der Stadt Worms“) wurden in den Jahren 1883/84 bis 1903/04 jährlich veröffentlicht, danach jahrweise für das volle Jahr zwischen 1904 und 1914, dann nach dem Krieg wiederum jahresweise von 1924 bis einschließlich 1927 (für die Jahre 1928 bis 1931 nur in Kurzform) und letztmals (in maschinenschriftlicher Fassung) für das Jahr 1956.

Diese insgesamt 41 Berichte sind eine bedeutsame, in ihren Nutzungsmöglichkeiten gänzlich unterschätzte Quellengattung für die Wormser kommunale Geschichte.

Ende 2014 wurden die ersten 15 Jahrgänge durch das Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz im Rahmen des rheinland-pfälzischen Digitalisierungsportals „dilibri“ in Kooperation mit dem Stadtarchiv digitalisiert. In der Dienstbibliothek des Stadtarchivs befindet sich eine mit dem ersten gedruckten Band 1883/84 beginnende Serie; gerade die ersten Bände sind nur hier nachweisbare Unikate. Allein das Wachstum des Umfangs der Berichte verdeutlicht, mit welcher Dynamik die Verwaltung der bis 1914 rasant wachsenden Stadt ausgebaut, professionalisiert und modernisiert wurde: Reichten zu Beginn der Serie noch gut 50 Seiten für einen Jahresbericht, so sprang der Umfang von 1887/88 noch 72 auf ein Jahr später fast 200 Seiten; für das Jahr 1890/91 umfasste der Bericht bereits 329, zwei Jahre später bereits 541 Seiten!

Die aufwendig erstellten Berichte enthalten u.a. überaus detaillierte Statistiken zu allen Teilen der wachsenden kommunalen Verwaltung und den vielfältigen Aspekten der immer komplexer werdenden Daseinsvorsorge im baulichen, sozialpolitischen, wirtschaftlichen, recht­lichen, finanziellen und anderen Bereichen. Dazu kommen viele Anlagen, Anhänge, Grafiken, Zahlen, Tabellen – alles in Allem Daten von herausgehobenem Wert. Deshalb kann die Bedeutung der Quellen für alle Fragen der Wormser wie auch der vergleichenden kommunalen Geschichte in einer Zeit des dynamischen Wachstums der Stadt und dem Aufbau einer modernen Leistungsverwaltung kaum hoch genug eingeschätzt werden.

Anfang 2025 konnte die vollständige, vom Stadtarchiv initiierte Digitalisierung der 24 noch ausstehenden Bände bis 1931/1956 abgeschlossen und die Daten durch das LBZ/Pfälzische Landesbibliothek Speyer) in „dilibri“ differenziert und nutzerfreundlich eingestellt werden: www.dilibri.de. Die Dokumente sind auch unter www.stadtarchiv-worms.de unter „Dienstbibliothek“ verlinkt.

Im Ergebnis der fruchtbaren Kooperation mit der Pfälzischen Landesbibliothek stehen somit jetzt fundamentale Quellen zur kommunalen Entwicklung der Stadt Worms als pionierhaftes Projekt bequem recherchierbar zur allgemeinen Nutzung zur Verfügung.

Einband Rechenschaftsbericht 1911 (Stadt Worms)

Quelle: Stadtarchiv Worms