Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:

Bereits seit 2005 wird in Worms die lebendige und reiche jüdische Kultur gefeiert. Auch in diesem Jahr werden im Rahmen der 20. Auflage der SchUM-Kulturtage die vielen Facetten jüdischer Geschichte und Gegenwart, Architektur, Religion, Kunst und Musik in der Stadt präsentiert. Vom 26. Oktober bis zum 21. November machen Führungen, Konzerte und Lesungen die jüdische Kultur in Worms erlebbar. „Auch in diesem erwartet uns ein vielfältiges Programm, das inspirierende Gespräche, mitreißende Konzerte von Klezmer bis Jazz, spannende Lesungen und Theateraufführungen verspricht. Besonders freue ich mich, dass die Führungen durch unsere jüdischen Welterbe-Stätten auch in diesem Jahr ein fester Bestandteil der Kulturtage sind. Mein herzlicher Dank gilt der jüdischen Gemeinde Rheinhessen sowie allen Partnern, Vereinen und Gruppen, insbesondere Warmaisa e.V., die diese Kulturtage möglich machen.“, so Oberbürgermeister Adolf Kessel.

Am 20. November wird in der Dreifaltigkeitskirche mit Giora Feidman einer der bekanntesten Klarinetten-Virtuosen zu hören sein. Der 1936 geborene Maestro ist fest entschlossen, die Welt mit einer bahnbrechenden Botschaft der Liebe zu durchdringen. Diese Revolution wird die Herzen der Zuhörer berühren und eine emotionale Reise voller Hoffnung und Verbundenheit entfachen. Das Konzert ist eine Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde Worms-Innenstadt.

Unter dem Motto „Das Miteinander in Zeiten der Polarisierung“ stellen am 21. November Saba-Nur Cheema und Meron Mendel ihr Buch Muslimisch-jüdisches Abendbrot in DAS WORMSER vor. Das Paar hat einen pakistanischem bzw. israelischen Hintergrund und blickt dabei gemeinsam auf die sich immer weiter polarisierende Welt. Ihr Buch beginnt an ihrem Abendbrottisch, an dem sie sich über den Alltag in Frankfurt Gedanken machen – und über die großen Fragen der Zeit.

Saba-Nur Cheema und Meron Mendel sind mit ihrem Buch Muslimisch-jüdisches Abendbrot im WORMSER zu Gast (Foto: Ali Ghandtschi).

„Es ist genug Trauer für alle da!“ lautet der provokante Untertitel von Max Czolleks Versöhnungstheater. Klug und polemisch seziert der Bestsellerautor in seiner kritischen Analyse der deutschen Erinnerungskultur den Wandel im deutschen Selbstverständnis. Die Lesung, die bereits im vergangenen Jahr stattfand und auf vielfachem Wunsch wiederholt wird, findet am 7. November in der Gedenkstätte KZ Osthofen statt.

In Kooperation mit der Jazzinitiative BlueNite e.V. findet am 13.November ein Konzert von JMO Jazz World im Wormser statt. Das Trio überschreitet Grenzen zwischen traditionellen und modernen Klängen aus Afrika, Europa und dem Orient.

Eine Musikalische Hommage an den deutsch-jüdischen Komponisten Werner Richard Heymann bringen die international renommierten Sänger Helena Goldt und Maximilian Nowka am 14. November im Saal der Lucie-Kölsch-Musikschule zu Gehör. Der Vortrag von Operettenhits, Chansons und Tonfilmschlagern wird vom fantasievollen All-Around-Virtuosen Tal Balshai am Piano begleitet.

Die Sängerin Helena Goldt tritt mit Maximilian Nowka am 14. November im Saal der Lucie-Kölsch-Musikschule auf (Foto: Dirk Bleiker).

Klassische jiddische Melodien in anspruchsvollen, zeitgenössischen Jazz-Arrangements bieten The Shvesters (Chava Levi und Polina Fradkin), ein Gesangsduo, das ursprünglich aus Detroit, Michigan, stammt, am 19. November im Chateau Schembs. Begleitet werden sie von dem außergewöhnlichen Gitarristen Omri Bar Giora. Das Konzert ist eine Kooperation mit Warmaisa e.V.

Das Gesangsduo The Shvesters ist am 19. November im Chateau Schembs zu hören (Foto: The Shvesters).

Jüdischer Lifestyle … und ein bisschen Geschichte sind die Themen beim „Mingeling“ mit Emilia und Alex am 30. Oktober im Kanal Kanal 70. „Mingeling“ ist eine Praxis oder Tradition im Judentum, die sich auf das soziale Miteinander und die Pflege der Gemeinschaft konzentriert. Emilia und Alex, beide jüdisch und wohnhaft in Rheinland-Pfalz, laden vor allem junge Besucherinnen und Besucher zum Austausch ein. Sie vertreten Hinenu und myJcon, jüdische Initiativen, die darauf abzielen, Vorurteile abzubauen und das Leben der jüdischen Minderheit in Deutschland zu stärken.

Das vollständige Programm der Kulturtage in Worms und Informationen zu Anmeldung und Karten sind unter https://www.worms-erleben.de/erleben/erleben-und-feiern/veranstaltungen/juedische-kulturtage.php nachzulesen. Die SchUM-Kulturtage Mainz finden in diesem Jahr von 7. September bis 24. November statt. In Speyer dauern sie von Ende Oktober bis 24. November. Weitere Informationen zum Programm der Kulturtage der SchUM-Städte sind unter www.schumstaedte.de/schum/schum-kulturtage/ zu finden.

Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz wurden im Juli 2021 von der UNESCO zum ersten jüdischen Welterbe Deutschlands ernannt. Die im Mittelalter eng mit einander verbundenen drei SchUM-Gemeinden beeinflussten maßgeblich Kultur, liturgische Dichtung und religiöses Recht des aschkenasischen Judentums. Die Monumente und Friedhöfe sind herausragende Zeugnisse der Geschichte von Jüdinnen und Juden nördlich der Alpen. Der Begriff SchUM setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der mittelalterlichen hebräischen Städtenamen zusammen. Weitere Informationen zu den SchUM-Stätten als Welterbe finden sich auf der Seite der UNESCO World Heritage Convention ShUM Sites of Speyer, Worms and Mainz – UNESCO World Heritage Centre.