Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:

Gemeinsam mit zahlreichen Akteuren aus verschiedensten Bereichen hat die Stadt Worms in den letzten Monaten die Internationalen Wochen gegen Rassismus (IWgR) vorbereitet. Sie finden dieses Jahr vom 11. bis zum 24.03.24 statt, wobei es vereinzelt auch Veranstaltungen in der Zeit davor gibt. Doch bei diesen zwei Wochen soll es nicht bleiben: Gemeinsam mit Arbeitgebern, Schulen und Vereinen wollen die Organisatoren die Gelegenheit nutzen, um langfristig einen Austausch auf Augenhöhe und eine Integration des „Aufeinanderzugehens“ zu gestalten. Dabei legen die diesjährigen IWgR mit einer ausgewogenen Mischung aus Unterhaltungs- und Bildungsveranstaltungen sowie Mitmach-Aktionen den Grundstein. Und: Auch für Kinder und Jugendliche gibt es ansprechende Angebote, die Spaß machen und zielgruppengerecht an die Thematik heranführen.

Innerhalb der zwei Themenwochen gegen Rassismus werden eine Vielzahl künstlerischer Aktionen und Ereignisse (Graffiti, Musik, Literatur), Vorträge, Kriegsberichte und Diskussionsrunden angeboten. Das Programm ist auf der städtischen Homepage zu finden unter:  https://www.worms.de/neu-de/buerger-unterstuetzen/migration/projekte/Internationale-Wochen-gegen-Rassismus.php

Die Eröffnungsveranstaltung findet unter dem Motto „Ein Zeichen für Vielfalt, Toleranz und Frieden“ am Montag, 11.3.2024, ab 10.30 Uhr, auf dem Wormser Marktplatz statt.

Bürgermeisterin Stephanie Lohr lobte das Engagement aller Projektbeteiligten und betonte: „Es ist den Organisatoren gelungen, ein spannendes Programm aus Workshops, Diskussionen, Konzerten, Ausstellungen und anderen Aktivitäten zusammenzustellen. Wir wollen damit Toleranz und interkulturelles Verständnis fördern. Worms ist eine bunte und vielfältige Stadt – und soll es auch bleiben.“

Die Stadt Worms beteiligt sich bereits seit rund 20 Jahren an den IWgR. Schon in den Vorjahren wurden vielfältige Aktionen durchgeführt. Aufgrund der derzeitigen geopolitischen Lage mit Ukraine-Krieg und Palästina-Konflikt haben alle Beteiligten besonders viel Energie in ein vielfältiges Programm zur Aufklärung und Versachlichung der Debatte investiert.

Savo Beoles, Integrationsbeauftragter der Stadt Worms, formuliert seine Motivation: „Ich persönlich möchte eine lebendige Stadt mitgestalten, in der die Menschen gerne das Haus verlassen, sich in die Augen schauen, in der wir Raum für Begegnung schaffen, damit das gemeinsame Leben außerhalb der eigenen vier Wände Spaß macht.“

 

Hintergrund

Die IWgR gehen auf das „Massaker von Sharpeville“ in Südafrika vom 21.03.1960 zu-rück. Etwa 5.000 bis 7.000 Menschen waren dem Aufruf des Pan African Congress (PAC) gefolgt, der eine fünftägige gewaltfreie und friedliche Protestaktion gegen Passgesetze des Apartheid-Regimes angekündigt hatte. Die Demonstrationen werden erst mit Tränengas in Schach gehalten, jedoch kam es zur Eskalation: Angeblich als Reaktion auf Steinewerfer schießt die Polizei in die Menge. Die Menschen fliehen in Panik, die Polizei schießt weiter. 69 Menschen werden getötet, darunter acht Frauen und zehn Kin-der. Es gibt etwa 180 bis 300 Verletzte. Sechs Jahre später wird der 21.03. von den Ver-einten Nationen als Gedenktag zum „Internationalen Tag zur Überwindung von rassistischer Diskriminierung“ ausgerufen, seit 1979 ist eine Aktionswoche daraus geworden. Am 10.12.1996 (Internationaler Tag der Menschenrechte) setzt Nelson Mandela mit seiner Unterschrift in Sharpeville die neue demokratische Verfassung Südafrikas in Kraft. Der 21. März ist in Südafrika der „Südafrikanische Tag der Menschenrechte“. Inzwischen haben die IWgR einen festen Platz im Kalender vieler Länder auf der ganzen Welt und werden jedes Jahr von Millionen von Menschen unterstützt und gefeiert.