Konzertkritik zu „The Nannys feat. Daniel Glass“

23. Oktober 2021 | Gut Leben am Morstein in Westhofen:

Es war bereits das zweite Mal, dass die Swing- und Jive-Matadoren THE NANNYS innerhalb von vier Wochen den Gewölbekeller auf Gut Leben am Morstein zum Beben brachten. Zwar sind Konzerte mit der lokalen Band immer ein explosives Erlebnis, doch dieses Mal hatte man noch einen ganz besonderen Gast an Bord, der zusätzlich dem Publikum kräftig einheizte.

Mit dem Konzert in Westhofen erfüllte sich Schlagzeuger Falko Eckey einen lang gehegten Traum, nämlich im Duett mit einem seiner musikalischen Helden auf der Bühne um die Wette zu trommeln. Dieser hört auf den Namen Daniel Glass und ist nichts weniger als eine Schlagzeugikone. Sichtlich bewegt erzählte Eckey dem Publikum davon, wie er erstmals 1998 das Schlagzeugspiel ausgerechnet auf einem Punkrockalbum entdeckte. Fortan war er vom virtuosen Spiel des Amerikaners, der eigentlich im Jazz beheimatet ist, infiziert. Bei einem Besuch in New York vor wenigen Jahren lernte er schließlich den Musiker kennen und schließlich ergab sich in diesem Jahr die Möglichkeit, erstmals mit ihm zusammen auf der Bühne zu stehen bzw. neben dem Schlagzeug zu sitzen. Im Rahmen einer Europa Tour machte der New Yorker mit seinem Daniel Glass Trio auch in Worms Halt, wo das Trio auf Einladung der Blue Nite e.V. spielte. Warum der Schlagzeuger zu den besten seiner Zunft zählt, davon konnte man sich an diesem Abend in Westhofen einen Eindruck verschaffen. Als sei Glass eine einzige Einheit mit dem Schlagzeug, fegten seine Hände mit scheinbar müheloser Leichtigkeit über das Drum Set, während die Füße mehr tanzten als stampften. Im duellierenden Spiel schlug sich dennoch der Schlagzeugspieler Eckey mit seinem kraftvollen Spiel mehr als achtbar. Gemeinsam sorgten sie für einen dynamischen Beat, der von Kontrabassist Max Schröter mit lässigem Groove abgefedert wurde. Derweil sorgte die restliche Band für den melodischen Mantel und begeisterte das Publikum mit Swing Klassikern wie „Sing, Sing, Sing“, bis hin zu ungewöhnlichen Swing Versionen, wie dem 90er Jahre Gassenhauer „Mysterious Girl“ vom One-Hit-Wonder Peter André.

Fazit: Mitreißendes Konzert einer sympathischen Gruppe, unterstützt von einem Ausnahmeschlagzeuger. Dieser versprach am Ende, den Nannys, dem Publikum und Gut Leben bald wieder einen Besuch abzustatten.