Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:
Bei den derzeitigen hochsommerlichen Temperaturen ist jegliche Form der Abkühlung mehr als Willkommen. Als eine der wärmsten Städte Deutschlands legt die Stadt Worms einen besonderen Fokus darauf, sich entsprechend ihres Hitzeaktionsplans auf die Sommermonate vorzubereiten und abkühlende Elemente in den Alltag und das Stadtleben zu integrieren.
Erste Vorbereitungen / Aktionen starteten bereits vor der kritischen Sommerzeit. Gemeinsam mit der Volkshochschule (vhs) Worms initiierte das Klimaschutz-Management der Stadt die Ausbildung von KlimaFit!-Multiplikatoren. Hierzu kamen an sechs Kursabenden vom 15. März bis zum 7. Juni engagierte Wormser Bürger zusammen und erarbeiteten mit dem Referententeam (Bertram Schmitt und Bernhard Susewind) nach einer wissenschaftlichen Einführung in die Themen Klima und Klimawandel Ideen zum gemeinsamen Handeln und effektiven Klimaschutz. Ziel der Multiplikatoren-Ausbildung ist es, nicht nur ein Netzwerk informierter Bürger aufzubauen, sondern auch als Kommune auf engagierte Bürger zurückgreifen zu können, die Klimaschutzmaßnahmen in ihrem persönlichen Umfeld umsetzen können und so als gutes Beispiel / Vorbild vorangehen. Die Lehrinhalte des Kurses wurden von WWF Deutschland und dem Helmholtz-Forschungsverband „Regionale Klimaänderungen und Mensch“ (REKLIM) entwickelt. Die Projektförderung übernimmt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen der Nationalen Klimainitiative.
Als weiteres beratendes Angebot fand im Rahmen der 2. BGM-Gesundheitswoche im Mai eine Informationsveranstaltung zum Thema „Arbeiten bei Hitze und unter UV-Belastung“ in Kooperation von Klimaanpassungsmanagerin Selma Mergner und Bernd Kirchner, der als Fachkraft für Arbeitssicherheit bei der Entsorgungs- und Baubetrieb Worms AöR (ebwo AöR) tätig ist, für Interessierte statt.
Derzeit besonders auffällig, und mehr als beliebt sind die Mobilen Grünen Zimmer und Liegewiesen, die im Rahmen der Kampagne „WORMS WIRD WOW“ in die Stadt eingezogen sind. Sie dienen der Begrünung und Beschattung von Plätzen in der Innenstadt und besonders der Hitzeballungsgebiete. Die Grünen Zimmer finden sich jeweils auf dem Marktplatz, dem Obermarkt und Am Römischen Kaiser. Ergänzt wird das Angebot noch um zwei grüne Liegewiesen, die auf dem Obermarkt stehen. Dabei sind besonders die Grünen Zimmer nicht nur schattige Sitzplätze, sondern sie zeigen auch deutlich, welchen Einfluss Pflanzen auf Hitze und Luftqualität haben. Zudem schaffen sie nebenbei noch mehr Bewusstsein für den Klimawandel. In den nächsten sechs Monaten werden die mobilen Grünanlagen so die Innenstadt nicht nur schmücken, Feinstaub filtern, Lärm reduzieren, Schatten sowie Abkühlung spenden und die Aufenthaltsqualität steigern, sondern auch auf eine nachhaltige Innenstadtentwicklung verweisen.
Eine Besonderheit der mobilen Grünanlagen ist ihre Pflegeleichtigkeit: Die Bewässerung erfolgt dank eingebauter Wassertanks fast vollkommen autark und wird über eine solarbetriebene Pumpe gesteuert.
Bereits seit 2017 ist die Stadt Mitglied im Projekt „Refill“. Wormser Einzelhändler machen mit einem „Refill“ Sticker in ihren Schaufenstern auf ihr kostenfreies Angebot des „Auffüllens“ von mitgebrachten Trinkflaschen mit Leitungswasser aufmerksam. So animiert die Stadt Besucher und Wormser, nicht nur bei den warmen Temperaturen ausreichend zu trinken, sondern geht auch einen weiteren Schritt zur Vermeidung von Plastikmüll.
Ergänzend zur Refill-Möglichkeit können Wormser und Besucher in den Frühlings- und Sommermonaten aber auch ihre Trinkflaschen an den zwei Trinkwasserbrunnen in der Kämmererstraße (gegenüber von K32 / ehemaliger Kaufhof) und in der Wilhelm-Leuschner-Straße (am Ampelübergang zum Bahnhof) auffüllen. Die Brunnen haben eine automatische Reinigungsfunktion und werden regelmäßig kontrolliert, sodass eine hohe Wasserqualität gewährleistet ist.
Zu den neueren Aktionen der Stadt gehört die Einrichtung von sogenannten Klimaoasen im Stadtgebiet. Diese sollen bei hochsommerlichen Temperaturen einen Ort zum Verweilen bieten und Abkühlung schaffen. Als erste Klimaoase der Stadt erfreut sich das Museum Andreasstift am Weckerlingplatz bereits großer Beliebtheit. Im historischen Kreuzgang des Museums können sich Wormser und Besucher während der Öffnungszeiten abkühlen, und das kostenlos. Selma Mergner, die Klimaanpassungsmanagerin der Stadt, lädt aber auch weitere Wormser Unternehmen, Geschäfte und Vereine ein, sich an der Aktion zu beteiligen und ihre kühlen Räumlichkeiten und schattigen Innenhöfe als Klimaoasen zu öffnen. Interessierte können sich per E-Mail an selma.mergner@worms.de oder telefonisch unter (0 62 41) 8 53 – 35 01 melden.
Mit der Partnerschaft am „EU-Interreg-Projekt Ready4Heat“ baut die Stadt Worms gemeinsam mit den drei Projektkommunen Hajdúböszörmény (Ungarn), Maribor (Slowenien) und Weiz (Österreich) ein internationales Netzwerk zu den Themen Klimawandel und Gesundheit auf. Unter der Federführung des neuen Klimaanpassungsmanagers der Stadt, Marcus Engelbrecht, wird in Worms an einem Pilotprojekt gearbeitet, das mit Interessensvertretern aus den Stadtbezirken ein aktives Netzwerk aufbaut. Gemeinsam wird in diesem Netzwerk weiter an Strategien und Hitzeaktionsplänen gearbeitet, die in Fällen der extremen Hitzeausbreitung in Worms als sofortige Nothilfe genutzt und umgesetzt werden können. Für weiter Informationen steht Marcus Engelbrecht per Mail marcus.engelbrecht@worms.de oder telefonisch unter (0 62 41) 8 53 – 35 12 zur Verfügung.