Ökumenische Hospizhilfe e.V. laden zum Tag der offenen Tür

Es ist ein ehrgeiziger Zeitplan, den die Verantwortlichen des stationären Hospiz im Wormser Hochstift verkündeten. Bei einem Tag der Offenen Tür Anfang November erklärte Klaus Engelberty, Vorsitzender der Ökumenischen Hospizhilfe Worms e.V., dass man bereits im Sommer erste Patienten auf ihrem letzten Weg begleiten möchte.

Ein Musterzimmer vermittelt einen ersten Eindruck
Noch ist es nur ein einziges Musterzimmer, das der Träger, die Ökumenische Hospizhilfe Worms e.V., beim Tag der Offenen Tür präsentieren konnte. Das war aber immerhin ein Zimmer mehr als im vergangenen Jahr. Damals konnten die Besucher/innen sich lediglich an Hand von Visualisierungen und Plänen einen Eindruck machen. Klar ist aber auch nach einem Rundgang über die Baustelle, dass noch viel zu tun ist. Das Gebäude musste entkernt, die Haustechnik vollständig erneuert und der Fahrstuhl bis zum fünften Geschoss aufgestockt werden. Gebaut wird über drei Etagen. Insgesamt sollen zwölf Patienten dort einen Platz für ihren letzten Weg finden. Nachdem es in der Vergangenheit zunächst auch Diskussionen über einen Standort inmitten der Stadt gab, zeigt sich, dass der Umbau des ehemaligen Krankenhauses zu einem Hospiz durchaus seinen Reiz hat. Gelegen am Rande der Stadtmauer mit Blick auf das Andreasstift und über die Dächer von Worms, vermittelt der erste Blick in das Musterzimmer fast schon einen hotelähnlichen Eindruck. Das Zimmer ist großzügig geschnitten und von Licht durchflutet. Ein breites Bett, ein bequemer Ohrensessel sowie ein Tisch mit zwei Stühlen vermitteln ein Stück Heimat. Das Bad ist ebenso großzügig angelegt und natürlich barrierefrei. Um dies zu erreichen, musste man aber auch die Anzahl der Zimmer im Vergleich zu früheren Krankenhausbelegung verkleinern. Doch hierbei enden die Annehmlichkeiten, die den letzten Weg erleichtern sollen, nicht. Alle Zimmer verfügen über einen Balkon, der ebenfalls barrierefrei ist, sodass man mühelos mit dem Rollstuhl oder sogar Bett auf selbigen gerollt werden kann und dabei wahlweise die Sonnenstrahlen genießt oder sich sanft den Wind ein letztes Mal um die Nase wehen lässt. Der Verkehr selbst ist in dieser Höhe, untergebracht ist das Hospiz in den oberen Etagen des ehemaligen Krankenhauseses im Block A, nur gedämpft zu hören. Aktuell steht noch ein Gerüst an der Stelle, wo zukünftig der Balkon zum Verweilen einladen soll.

Ein Hospiz braucht Unterstützer
Geplant von dem Osthofener Architekten Jörg Deibert wird es in dem ersten stationären Hospiz in Worms auch Zimmer für Angehörige, Begegnungs- und Konferenzräume sowie eine Küche für die Verpflegung geben. In der oberen Etage entsteht zudem ein Raum der Stille. Dieser wird von einem regionalen Künstler gestaltet, mit dem Ziel, eine meditative Atmosphäre zu schaffen. Wo früher einfach ein Teil des Etagendachs war, entsteht derzeit eine große Dachterrasse. Zudem soll auch die ambulante Hospizhilfe, die in Worms seit 20 Jahren von ehrenamtlichen Helfern mit Leben gefüllt wird, dort eine Heimat finden. Ehrenamtliche sollen zwar auch in dem stationären Hospiz tätig werden, darüber hinaus werden sich aber auch professionelle Pflegekräfte um die Patienten kümmern. Das alles kostet natürlich viel Geld. Hierzu erklärt Engelberty, dass für den Neubau keine öffentlichen Gelder zur Verfügung stehen und man für den kostenintensiven Umbau auf Spenden angewiesen ist. In Euro ausgedrückt heißt das, dass man alleine 700.000 Euro für den Erwerb des Gebäudes zahlte. Der Umbau ist mit 2,8 Millionen Euro veranschlagt. Aber auch im laufenden Betrieb fallen natürlich weitere Kosten an, wie der Aufenthalt der Gäste. Dieser wird nur zum Teil über die Pflege- und Krankenversicherung finanziert. Um zusätzlich Geld einzunehmen, möchte man zukünftig die Räumlichkeiten der unteren Etagen vermieten. Ideal wäre hierbei, gleichzeitig einen Synergieeffekt zu erzielen, in dem man möglicherweise eine Physiotherapiepraxis dort ansiedeln könnte oder Palliativmediziner. Ein großes Banner an der Ostseite des Gebäudes macht derzeit auf das Angebot aufmerksam. Wer das Projekt unterstützen möchte, kann aber auch Teil des Fördervereins werden oder einfach Geldmittel spenden. Die Ökumenische Hospizhilfe ist ein Zusammenschluss der Caritas Worms, dem Diakonischen Werk Rheinhessen, dem katholischen Dekanat Worms und der Evangelischen Kirche Dekanat Worms-Wonnegau.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.fv-hospiz-worms.de (Förderverein Ökumenische Hospizhilfe e.V.) und www.hospizhilfe-worms.de

Spendenkonto für die Hospizhilfe:
Förderverein Ökumenische Hospizhilfe Worms
IBAN: DE86 5535 0010 0021 7065 04
BIC MALADE 51 WOR

Stichwort: Hospizhilfe