vlnr: Dennis Dirigo, Nico Hofmann, Thomas Schadt, Petra Simon und Sascha Kaiser. Foto: Andreas Stumpf

13. April 2024 | Das Wormser (Mozartsaal):  Seit zehn Jahren bereichert „HollyWorms“ die regionale Kulturlandschaft. Interessante und kurzweilige Kurzfilme sowie eine spannende Talkrunde waren auch diesmal wieder die Garanten eines gelungenen langen Kurzfilmtages, auch wenn der Publikumszuspruch aufgrund des sommerlichen Wetters hinter den Vorjahren zurückblieb.

Diesmal machte das Wetter einen kleinen Strich durch die Rechnung. Sommerliche Temperaturen den ganzen Samstagnachmittag über ließen die Wormser eher ins Freie in die Biergärten strömen, während es im Mozartsaal des Kultur- und Tagungszentrums etwas gemächlicher zuging. Ab 17 Uhr zeigten junge Filmemacher von vier verschiedenen Filmakademien ihre Werke, die nicht unterschiedlicher hätten ausfallen können. Zu der Talkrunde gegen 20 Uhr mit dem eloquenten Moderator und WO! Filmfachmann Dennis Dirigo waren vier Personen aus dem Umfeld der Nibelungen-Festspiele eingeladen: Nico Hofmann (Intendant und Filmproduzent), Thomas Schadt (Regisseur), Petra Simon (Technische und Künstlerische Betriebsdirektorin) und Sascha Kaiser (Geschäftsführer). Dem Charakter eines Kurzfilmfestivals entsprechend, ging es in der Fragerunde aber gar nicht um Hofmanns Engagement bei den Nibelungen, sondern um seine Zeit als Filmschaffender. Ebenso wie bei Thomas Schadt, der 2015 „Gemetzel“ bei den Festspielen inszeniert hatte, aber in erster Linie zu seiner Tätigkeit an der Filmakademie Ludwigsburg befragt wurde. Vielleicht lag es an dem überschaubaren Publikumszuspruch, dass der Intendant der Festspiele, Nico Hofmann, ungewohnt offen darüber sprach, dass die letztjährige Aufführung „Brynhild“ einiges an Nerven gekostet habe? Als er von Regisseurin P?nar Karabulut eines Abends als „alter, weißer Mann“ bezeichnet worden sei, habe der 64-Jährige erstmal schlucken müssen. Gerne hätte man der entspannten Talkrunde, an deren Ende Petra Simon für ihre 20-jährige Tätigkeit bei den Festspielen mit einem Blumenstrauß geehrt wurde, noch etwas länger zugehört. Tatsächlich kam es danach zu einem kleinen Bruch und der folgenden zweiten Kurzfilmrunde wohnten deutlich weniger Besucher bei.

Fazit: Auch im zehnten Jahr konnte „HollyWorms“ mit einer Mischung aus Film und Talk vollends überzeugen.

Text: Frank Fischer