Es ist gerade mal vier Jahre her, dass die Marvel Konkurrenz DC versuchte, mit dem „Suicide Squad“ eine Art bösen Gegenentwurf zu den übermächtigen Avengers zu schaffen. Doch das ging mächtig in die Hose. Streitigkeiten hinter den Kulissen und die Last eines Will Smith, der den finsteren Auftragskiller Bloodshot spielte, der aber gemäß Smith Image dann doch nicht so finster ausfallen durfte, führten dazu, dass der Film in jeder Beziehung floppte. Da man allerdings immer noch von der Idee eines dreckigen Dutzends auf Himmelfahrtskommando überzeugt war, versucht man nun mit diesem Film, den ersten Teil schlicht und ergreifend vergessen zu ma- chen. Übernommen wurden lediglich Margot Robbie, die als psychopathische Haley Quinn zurückkehrt und Viola Davis als sinistere Geheimagentin. Jai Courtney ist zwar als Bommerang auch wieder dabei, aber nicht besonders lange. Sich der Prämisse bewusst, keine originelle Geschichte und eine absurde Ausgangsidee zu haben, macht der neue Regisseur James Gunn („The Guardians of the Galaxy“) das, was er am besten kann. Nämlich den Film mit einem gehörigen Maß an groteskem Humor überschütten, der übersteigerte Gewalts- pitzen einschließt. Keine Skurrilität ist ihm zu schade. Man muss erst mal auf die Idee kommen, dem Publikum einen außerirdischen Seestern als tödliche Bedrohung zu servieren oder einen laufenden Menschenfresser Hai als Söldner in die Runde zu werfen. Das Erstaunliche ist, dass dieser ungehemmte Spaß wie eine Frischzellenkur zu den immer gleichen Heldenerzählungen wirkt. Das liegt auch an dem gut aufgelegten Ensemble, inklusive Sylvester Stallone, der im Original dem Hai seine Stimme leiht.

Fazit: „The Suicide Squad“ ist in erster Linie ein ungezügelter Spaß, der nicht mehr will, als zu unterhalten. Hätte Gunn sich noch dazu entschieden, ein richtiges Drehbuch zu verfilmen, hätte der Film ein kleines Kronjuwel werden können. Was bleibt, ist eine herrliche Verbeugung vor dem Trash Kino. Und das ist auch nicht das Schlechteste.

Regie: James Gunn

Darsteller: Idris Elba, John Cena, Margot Robbie, Joel Kinnaman, Viola Davis

Laufzeit: 126 min.

Freigegeben ab 16 Jahren

Ab sofort ausleihbar und ab 31. März exklusiv bei Amazon Prime