Ins Herz geschlossen hatten die Wormser ihren Weihnachtsmarkt noch nie so richtig. Dass er dennoch, gerade am Wochenende, gut besucht war, lag vor allem an den Gastronomen, also der allseits beliebten Bratwurst und dem nicht minder beliebten Glühwein.
Ausgerechnet ein Engländer, der 2015 den Markt besuchte, war es, der seinen Landsleuten im „Telegraph“ mitteilte, dass der Markt in der ältesten Stadt Deutschlands einen Besuch wert sei. Da gab es allerdings auch noch die Eisbahn auf dem Marktplatz, die wohl erheblich zu dessen Begeisterung beitrug. Während die Sonne derzeit über Worms seinen wärmenden Mantel ausbreitet, lud die Stadt Worms zu einer Pressekonferenz, um nun eine Neuausrichtung des Marktes zu präsentieren, damit man in Sachen Tourismus mehr Eindruck hinterlässt. Im Auftrag der Stadt Worms entwickelte der Goldschmied Arnulf Kienast das neue Logo, das auf den Namen „Nibelungen Weihnacht“ hört. Umgesetzt wurde es von dem bekannten Künstler Eichfelder. Das Logo vereint zugleich alle wichtigen Wormser Attribute, sprich den Stadtschlüssel, das Backfischherz und schließlich das entscheidende Alleinstellungsmerkmal „Nibelungen“. Bürgermeister Kosubek ist natürlich klar, dass der Name alleine das nicht richten kann, zumal Touristen eher enttäuscht sein dürften, wenn sie einen Markt vorfinden, der, außer dem Namen, nichts mit den titelgebenden Nibelungen zu tun hat. Insofern ist nun der Schaustellerverband genauso aufgefordert wie die Bürger, sich darüber Gedanken zu machen, wie der Name mit Leben gefüllt werden kann. Wichtig ist aus unserer Sicht vor allem, dass man sich über das Händlerangebot Gedanken macht, was auf vielen Märkten um Worms herum deutlich attraktiver ausfällt. Sicher eine Herausforderung für den Schaustellerverband, die Stadt Worms und die KVG, die dieses vermeintliche Neukonzept nach außen kommunizieren müssen. Vielleicht liegt in der neuen Namensfindung auch eine Chance für andere Branchen? Wie wäre es z.B., wenn aus dem Eroscenter 69 zukünftig „Hagens Schätzchen“ werden würde?