Seit einigen Jahren ist der Wormser Marktplatz im Blickpunkt verschiedener Interessen. Während der Eisdielen-Betreiber Vannini gerne ein 430 Sitzplätze umfassendes Eiscafé bauen möchte und die Marktbeschicker in aller Ruhe ihren Wochenmarkt abhalten möchten, ist der Platz für die Stadt einer der wenigen, der derzeit auch für Veranstaltungen genutzt werden kann.

Das führt natürlich immer wieder zu Interessenkonflikten. Jüngst wurde im Rathaus beschlossen, dass der Marktplatz 2018 für zwei Wochenenden nicht für den Markt genutzt werden kann. Im Rahmen des anstehenden Rheinland-Pfalz-Tags (1. bis 3. Juni) wird dort eine große SWR-Bühne stehen. Da der Aufbau eine Woche zuvor beginnt, muss der Markt bereits am 26. Mai weichen. An diesem Samstag wird der Wochenmarkt auf dem Weckerlingplatz stattfinden, während er am zweiten Wochenende ersatzlos ausfällt. Zuviel, entschied der Leiselheimer Obst- und Gemüsehändler Ludwig Feldmann und kündigte erstmal seinen Mietvertrag. Der Händler, der als einziger ausschließlich selbst Produziertes anbietet, klagte darüber, dass der Markt immer wieder weichen müsse oder der Stand innerhalb des Marktes verlegt werde. Wie WO! berichtet wurde, bedeutet jede Umstellung oder Verlegung erhebliche Umsatzeinbußen für den jeweiligen Händler. Feldmann verfügt über kein Ladengeschäft, so dass Ausfälle für ihn ersatzlos sind. Im Moment läuft der Vertrag noch bis Ende des Jahres. Wie aus dem Umfeld des Standes zu hören war, ist der Entschluss, 2018 nicht mehr wiederzukehren, noch nicht endgültig. Bleibt zu hoffen, dass es für alle Beteiligten eine zufriedenstellende Lösung gibt, denn Verlierer sind auch die Kunden, die auf das tolle Angebot, das seltene Tomatensorten genauso umfasst wie schwer erhältliches Gemüse wie Topinambur, verzichten müssten. Alternativ wird es am Rheinland-Pfalz-Tag einen Bauern- und Ökomarkt geben, für den sich die Marktbeschicker bewerben könnten, ließ Dezernent Hans-Joachim Kosubek in diesem Zusammenhang verlauten.