Neben den alljährlichen Kulturevents wie Nibelungen-Festspiele, Jazz & Joy oder Backfischfest ist es vor allem der Rheinland-Pfalz-Tag, der die Stadt Worms in diesem Jahr für drei Tage lang in den Fokus der Öffentlichkeit stellen wird. Die Anwohner haben zwar in dieser Zeit gesperrte Straße, eingeschränkte Verkehrswege und andere Beeinträchtigungen zu erwarten. Aber wer groß feiern will, der muss auch ein bisschen leiden. Vor allem aber sollten wir uns an diesen Tagen als gute Gastgeber präsentieren.
Vom 1. bis 3. Juni findet der Rheinland-Pfalz-Tag in Worms statt und wirft bereits im Vorfeld große Schatten. Auf Anwohner und Gewerbetreibende kommen zwar gewisse Entbehrungen zu, aber wenn die Stadt drei Tage lang unbeschwert feiern will, sollte man das als gute Gastgeber nun mal in Kauf nehmen. Gleich auf 13 Bühnen, vom Bahnhof bis zum Rhein, präsentiert sich unsere Stadt (hoffentlich) von ihrer besten Seite. Was jedoch die einzelnen Programmpunkte des Rheinland-Pfalz-Tages angeht, müssen Sie sich noch bis Mitte April gedulden, erst dann wird der endgültige Ablauf bekannt gegeben. Um aber gleich die bei FACEBOOK geäußerten Wünsche hinsichtlich der musikalischen Acts ein wenig zu dämpfen: Ähnliche Topstars wie Silbermond, The Scorpions oder Kings of Leon, die zuletzt beim Hessentag in Rüsselsheim aufgetreten sind, sind in Worms auf gar keinen Fall zu erwarten. Beim diesjährigen Rheinland-Pfalz-Tag wird der Schwerpunkt vermutlich eher auf regionalen Acts liegen. Das hängt zum einen damit zusammen, dass die Hessen über ein höheres Budget verfügen als Rheinland-Pfalz. Zum anderen wird für die Konzerte auf dem Hessentag extra Eintritt verlangt, während beim Rheinland-Pfalz-Tag alle Bühnen ein kostenloses Programm bieten. Die einzige Einnahmequelle besteht für die Stadt Worms in der Vermietung von Ständen, Bühnenflächen, Werbeflächen etc. Da kann man nur hoffen, dass die prognostizierten Zahlen, erwartet werden 300.000 Besucher, eintreffen und am Ende jeder ein Stück von dem großen Kuchen Rheinland-Pfalz-Tag abbekommen hat. Wie hoch der Deckel sein wird, den die Stadt Worms am Ende zu tragen hat, wird man erst im Nachhinein erfahren. Vielleicht sogar erst dann, wenn der alte und vermutlich neue OB schon längst wieder gewählt wurde. Denn eine Vermutung ist nicht von der Hand zu weisen, die Mathias Englert von der FWG Bürgerforum offen ausgesprochen hat: „Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Oberbürgermeister den Rheinland- Pfalz-Tag und vor allem die Festspiele will, um von deren Ruhm bei der Wahl zum Oberbürgermeister zu profitieren.“ Aber letztlich ist es egal, ob Kissel das Wochenende zur Selbstbeweihräucherung nutzt, denn wir sollten als Rheinhessen das sein, was uns schon seit jeher in die Wiege gelegt wurde, nämlich: gute Gastgeber. Die Zeche müssen wir am Ende so oder so alle zahlen.